Apple, Microsoft, Nvidia & Co.: Warum es aus Anlegersicht nicht genügt, nur die zehn größten Aktien der Welt zu kaufen
Große Standardaktien sind in den vergangenen zehn Jahren an den Börsen besser gelaufen als die kleineren Nebenwerte. Doch das bedeutet nicht, dass es eine gute Anlagestrategie ist, immer nur die zehn Aktien mit dem höchsten Börsenwert zu kaufen. Denn diese Schwergewichte könnten den Weltaktienindex nicht übertreffen, wie eine Untersuchung HQ Trust zeigt.
Die Vorlieben der Börsianer sind etlichen Schwankungen unterworfen. In Sachen Größe bevorzugen sie an den Börsen in manchen Phasen die großen Titel gegenüber den kleinen Werten. In anderen Pasen wiederum haben dann Nebenwerte gegenüber den Standardwerten die Nase vorne. Wobei es in den vergangenen zehn Jahren so war, dass die Schwergewichte die Leichtgewichte in Sachen Performance geschlagen haben.
Vor diesem Hintergrund hat HQ Trust, das Multi-Family-Office der Familie Harald Quandt, in einer aktuellen Studie verglichen, wie die Performance des marktbreiten Aktienindex MSCI ACWI in Euro ausgefallen ist, die Performance der jeweils zehn größten Werte dieses Index und die Performance der restlichen Aktien, also des MSCI ACWI ohne seine 10 schwersten Titel. Die von Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, durchgeführte Untersuchung umfasst knapp 25 Jahre – den Zeitraum von Anfang 1999 bis Ende September 2023.
Allgemein ist zu konstatieren, dss aktuell Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet A, Tesla, Alphabet C, Meta, Exxon Mobil sowie UnitedHealth im MSCI ACWI am höchsten gewichtet sind. Zusammen machen sie rund 18% des Index aus. Bei den Sektoren dominiert derzeit die IT die Top10 mit 55,9%. Dahinter folgen Kommunikation mit 18,9% und die Nicht-Basiskonsumgüter mit 17,3%.
Der Rückblick auf die vergangenen rund 25 Jahre bringt einige spannende Erkenntnisse, die Dörr wie folgt kommentiert: „Seit Januar 1999 schafften es 50 verschiedene Titel unter den größten 10 des MSCI ACWI. In den vergangenen 297 Monaten belegte Apple 136-mal Platz 1. Exxon gelang dies immerhin 80-mal, General Electric 62-mal und Microsoft 19-mal. Nur 8 der 11 Sektoren waren seit dem Jahr 1999 in den Top 10 vertreten. Aktien aus den Bereichen Immobilien, Versorger und Materialien schafften das nie. Am geringsten war das Gesamtgewicht der 10 größten Titel im September 2010 mit nur 7,7%, am höchsten war es im August 2023 mit 18,3%.
Nur auf die Aktien-Schwergewichte zu setzen, brachte langfristig keinen Mehrertrag
Bei der Frage, welche Aktiengruppen am besten abgeschnitten haben, kam Dörr bei seinen Berechnungen auf diese Ergebnisse:
„Auf die Schwergewichte zu setzen, hätte langfristig keinen Mehrertrag geliefert: Die zehn Aktien mit dem höchsten Börsenwert konnten den MSCI ACWI nicht übertreffen. Investoren, die seit 1999 immer auf die Top 10 gesetzt hätten, wären auf ein Plus von 6,2 % p.a. gekommen. Ohne diese Aktien hätte der jährliche Zuwachs des deutlich breiter diversifizierten Index aber 6,5% betragen. Grund für die Underperformance ist vor allem der starke Rückgang der IT-Aktien nach dem Platzen der Dotcom-Blase. Zwischen 2000 und 2008 verlor die Intel-Aktie mehr als 70%. Auch Microsoft rutschte in diesem Zeitraum um mehr als 60% ab. Die anschließende Rallye von Tech-Aktien wie Amazon, Apple oder Nvidia konnte diesen Rückstand bisher nicht vollständig aufholen.“
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