Schaut man sich den MSCI World auf Basis des Dollar und damit der Weltleitwährung an, dann ist für den Aktienindex, der die Performance großer und mittelgroßer Unternehmen aus 23 Industrieländern widerspiegelt, bisher in diesem Jahr praktisch Kursstagnation zu konstatieren. Ob man das als gute oder als schlechte Zwischenbilanz einstuft, hat auch damit zu tun, ob man Optimist oder Pessimist ist. Angesichts der vielen negativen Schlagzeilen aus dem Börsenumfeld, wie etwa den von den USA angezettelten Handelsstreitigkeiten, den populistischen Politik- Strömungen in Italien, die wieder einmal den EU-Zusammenhalt gefährden könnten und Währungskrisen in der Türkei und in Argentinien, welche in den Schwellenländern Dominoeffekte auslösen könnten, neigen wir dazu, das bisherige Ergebnis als recht passabel einzustufen.
Diese Bestandsaufnahme heißt aber nicht, dass Nachrichten wie die genannten keine Bedeutung für die Finanzmärkte haben. Vielmehr lasten die erwähnten Punkte durchaus auf den Notierungen, denn ohne ihre Existenz würden aus unserer Sicht die Leitindizes deutlich höher notieren. Zumindest sprechen dafür Unternehmensgewinne, die wie schon 2017 auch in diesem Jahr deutlich zu steigen versprechen. Das ist ein positiver Einflussfaktor, von dem viel Kurs-Elan ausgeht und letztlich halten wir es auch weiterhin für alles entscheidend, wie sich das nachrichtliche Umfeld letztlich auf die Prognosen der Unternehmensgewinne auswirkt.
Derzeit ist es offenbar so, dass die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass für viele der aktuell bestehenden Probleme am Ende Lösungen gefunden werden. Geht diese Rechnung auf, besteht die Chance auf bald wieder mehr Schwung beim MSCI Weltindex, während bei sich zuspitzenden Problemen Kursgefahren lauern. Wie das Tauziehen zwischen Bullen und Bären ausgeht, hängt aus unserer Sicht zum einen davon ab, wie viele Spuren der laufende Zinserhöhungszyklus in den USA hinterlässt. Zum anderen kommt es darauf an, ob die Vollbeschäftigung, auf welche die Weltwirtschaft direkt zusteuert, zu deutlich steigenden Löhnen und anschließend steigender Inflation führt. Denn im Negativfall könnte das eine Rezession bewirken und das wiederum ist traditionell schlecht für die Börsen.
Wie sich die Gemengelage auflöst, weiß derzeit niemand mit Sicherheit. Auf der Suche nach Orientierung blicken wir wie immer auch auf die Charts und diese interpretieren wir so, dass es trotz allem Lärm im Umfeld noch an wirklich eindeutigen Verkaufssignalen fehlt
Gratis Musterexemplar!
Bestellen Sie jetzt Ihr Musterexemplar - kostenlos und unverbindlich.