Diese 20 Aktien aus Europa könnten bis zum Jahresende unter Druck geraten
Nach den zuletzt erlittenen Verlusten sind die diesjährigen Gewinne beim STOXX Europe 600 Kursindex deutlich zusammengeschmolzen. Geht es nach der UBS dann könnte der Index bis Ende 2023 im Jahresvergleich sogar noch ins Minus abdriften. Stimmt diese Prognose, befürchtet die Schweizer Großbank bei 20 europäischen Standardaktien überdurchschnittlich hohe Einbußen.
Der STOXX Europe 600 Kursindex hatte 2023 zunächst einen recht guten Start in das neue Jahr erwischt und noch am 27. Juli reichte es bei dem marktbreiten europäischen Aktienleitindex bei 471,74 Punkten noch zu einem Jahreshoch. Doch seitdem geht es spürbar abwärts mit den Notierungen und selbst ein Abdriften auf das Niveau zum Ende des Vorjahres von 424,89 Punkten scheint nicht mehr ausgeschlossen zu sein. Geht es nach den Analysten bei der UBS, dann könnte der STOXX Europe 600 Kursindex das Jahr in der Tat leicht im Minus beenden.
Die Schweizer Großbank schreibt dazu in einer aktuellen Studie folgendes: „Die europäischen Aktien setzten ihre Rallye Ende 2022 bis Februar fort, als die Erholungswahrscheinlichkeit in unserer Vorlaufindex-Prognoseverteilung ihren Höhepunkt erreichte. Seitdem oszillieren sie um einen Stoxx 600-Indexstand von 460, wobei sich die Frühindikatoren im "Regime-Flux" befinden. Jetzt steigt das Abwärtsregime wahrscheinlich wieder an, da die Auftragseingänge auf breiter Front stark nachlassen und die Disinflation die betriebliche Verschuldung offenlegt.“
Zudem weisen die Studienautoren darauf hin, dass man das nach wie vor gültige Ziel von 410 Punkten für den STOXX Europe 600 Kursindex im Januar festgelegt hat und diese Prognose auf Modellen basierte, die davon ausgingen, dass die voraussichtlichen Gewinnerwartungen des Konsens am Ende des Jahres bei 33 Punkten liegen würden und das damit verbundene faire KGV etwa 12,5x betragen dürfte.
Die UBS sieht den STOXX Europe 600 Kursindex am Jahresende bei 410 Punkten
Die Gewinnentwicklung war laut UBS im Jahr 2023 etwas stabiler als erwartet (das aktuelle nachlaufende Ergebnis je Aktie beträgt 35,8, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht), aber die aktuellen Konsenserwartungen für 2024 (38,2 Punkte) seien jetzt rückläufig. Und negative Korrekturen dürften den Markt künftig vorerst weiter schwächen, so das Urteil.
Den KGV-Multiplikator auf Basis der Schätzungen für die Ergebnisse je Aktie auf Sicht von zwölf Monaten hatte die UBS für das Jahresende auf das 12,4-fache taxiert. Das aktuelle geschätzte KGV für 2024 liegt bei 11,9, aber abgesehen davon, dass dies nach Meinung der UBS-Analysten auf zu hohen Schätzungen beruht, sind inzwischen auch die Anleiherenditen höher, als man das für die aktuelle Jahreszeit erwartet habe. Man ist daher der Ansicht, dass die Bewertungen die voraussichtliche Ergebnisschwäche nicht ausgleichen werden und bei einem Anstieg der Volatilität vielmehr sogar ein Risiko darstellen.
Niedrige, aber stabile Frühindikatoren spiegeln laut UBS außerdem das wider, was man intern als "Regimewechsel" bezeichnet. Ein Stand von 410 Punkten beim STOXX Europe 600 Kursindex entspricht dem Niveau, auf dem dieser während eines "Regimewechsels" traditionell betrachtet handeln sollte. Bei einem in diesem Jahr bereits gesehenen höheren Niveau seien die Märkte optimistischer in Bezug auf "Erholungs-" oder "Expansions"-Zustände gewesen.
Die aktuelle Verteilung der führenden Indikatoren lege zwar nahe, dass der Index um 440 notieren sollte, doch dabei handele es sich um eine bimodale Verteilung. Da die Wahrscheinlichkeit eines "Abschwungs" nun wieder zunehme, liege das Ziel von 410 Punkten immer noch innerhalb einer plausiblen Spanne und sei das wahrscheinlichste Ergebnis, wenn es zu einem "Abschwung" kommen sollte.
Vorsicht bei Aktien mit hoher Volatilität oder Ertragsschwäche sowie Luft bei den Bewertungen nach unten
Mit Blick auf die weiteren Aussichten auf Ebene der Einzelaktien heißt es darüber hinaus, ein womöglich um 10% sinkender Index würde es erforderlich machen, dass einige große Standardwerte noch stärker nachgeben würden.
Vor diesem Hintergrund haben die UBS-Analysten jene größeren Unternehmen auf den europäischen Kurszetteln herausgefiltert, die dazu beitragen könnten, dass der Index bis Jahresende auf das intern ermittelte Niveau zurückfällt. Als Kandidaten kamen dafür Aktien in Frage, die eine höhere Volatilität aufweisen, bei denen bereits negative Gewinnrevisionen vorliegen und deren KGV-Bewertungen nicht bereits im einstelligen Bereich liegen.
Das Ergebnis ist aus Sicht der UBS eine interessante Mischung aus einigen jener Aktien, die (derzeit) in diesem Jahr am besten abgeschnitten haben und die man als überkauft (vertreten in zu vielen Portfolios) oder als zu teuer (wie Luxusgüter und Halbleiter) einstuft.
Die ermittelte Liste umfasst auch einige der schwächsten Aktien des Jahres 2023, die eine anhaltend negative Ertragsdynamik aufweisen, wie etwa die Vertreter aus dem Rohstoffsektor. Diese Aktien sind zwar bereits um bis zu 15% gefallen, könnten aber noch anfälliger für eine weitere negative Gewinndynamik und eine weitere Herabstufung der Bewertung sein, wenn es erneut zu einem "Abschwung" kommen sollte, so die UBS.
Diese Aktien aus Eruopa mit erhöhter Volatilität, negativer Gewinndynamik und zweistelligen KGVs könnten laut UBS bis Jahresende Verluste erleiden
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