Dividendensaison 2024: Dividendenstarke deutsche Aktien mit Kurspotenzial plus die Auschüttungstermine der wichtigsten deutschen Aktien
Die Dividendensaison 2024 nimmt langsam Fahrt auf. Gestützt auf eine Studie der DZ Bank berichtet der Börsenwerte Verlags-Blog was Anleger dazu wissen müssen. Dazu gehören eine Übersicht mit den Zahlungsterminen der Aktien aus dem HDax sowie eine Übersicht jener dividendenstarken deutschen Aktien, die laut DZ Bank auch noch über zusätzliches Kurspotenzial verfügen.
Trotz anhaltenden volkswirtschaftlichen und politischen Gegenwind Insofern gibt es nach wie vor eine Vielzahl von deutschen Unternehmen, die attraktive und nachhaltige Gewinne erwirtschaften. Die Unternehmensgewinne sollen natürlich auch den Aktionären zugutekommen, schreibt die DZ Bank in einer aktuellen Studie.
Wie es darin weiter heißt, sind Dividenden neben Aktienrückkäufen gerade in Deutschland und Europa ein gängiges Mittel, um Gewinne an die Anteilseigner auszuschütten. Dies bestätigt sich aus Sicht der Autoren einmal mehr in diesem Jahr. Zwar fällt das Gesamtvolumen bei den Dividenden der 100 größten in Deutschland gelisteten Aktienunternehmen mit rund 60 Mrd. Euro voraussichtlich etwas niedriger aus als im vergangenen Jahr. Allerdings war die letzte Dividendensaison von mehreren Sondereffekten und -ausschüttungen geprägt.
Verglichen mit der Saison 2022 wird immerhin ein Plus von etwa 10% verzeichnet, so dass der langfristige Pfad bei der Dividendenentwicklung (von plus 6% p.a.) intakt ist. Hierauf deuten nach Einschätzung des zitierten deutschen Kreditinstituts auch die Erwartungen für die beiden kommenden Jahre hin, rechnet der Marktkonsens aktuell doch mit einem Anstieg auf gut 70 Mrd. Euro für die Dividendensaison 2026. Die nachfolgende Grafik, welche die tatsächlichen und die erwarteten Ausschüttungen vereint, vermittelt dabei eine über die Jahre hinweg ansteigende Tendenz, die 2020 startete.
Wichtig ist dabei, dass es sich bei den Steigerungen laut DZ Bank um eine „gesunde Entwicklung“ handelt, denn die Ausschüttungsquote befindet sich im langjährigen Mittel bei etwa 40% (gemessen an den Gewinnen der im Index vertretenen Unternehmen). Die Dividenden können von den Unternehmen folglich problemlos aus den laufenden Gewinnen bestritten werden, Reserven müssen nicht angetastet werden. Überdies laufen Gewinne und Dividenden nach dem „Corona-Jahr“ 2020 wieder parallel, und momentan lassen sich keine Anzeichen finden, dass diese Bewegung zukünftig nicht fortgesetzt werden kann.
Aus Anlegersicht sind die zuvor dargelegten Beobachtungen insbesondere relevant, weil Unternehmen, die Wert auf ihre Dividendenpolitik legen, diese Form der Ausschüttung konstant halten oder sogar ausweiten, während Gewinne und Aktienkurse deutlich größeren Schwankungen unterliegen. Gerade für Investoren, die ähnlich wie bei Anleihen auf stetige Rückflüsse setzen, sind dividendenstarke Unternehmen daher eine Alternative – eine Erkenntnis, die sich laut DZ Bank vor allem im Niedrigzinsumfeld der vergangenen Dekade gezeigt hat.
Eine jüngst durchgeführte Analyse zeigt, dass einige Aktienunternehmen sowohl aus Deutschland und Europa als auch aus den USA nicht nur in diesem Jahr mit hohen Dividendenzahlungen aufwarten können, sondern ihre Ausschüttungen darüber hinaus in den letzten Jahren zumindest stabil halten konnten. In Deutschland taten sich hier insbesondere der Automobil- und der Industriesektor sowie die Versicherungsbranche hervor. Nahezu zwei Drittel aller Ausschüttungen werden in diesem Jahr durch Dividendenzahlungen dieser drei Sparten bereitgestellt.
Signifikante Bedeutung der Dividenden beim Vermögensaufbau
Die Bedeutung der Dividenden für den langfristigen Vermögensaufbau lässt sich durch den beispielhaften Vergleich des gebräuchlichen Dax (Performanceindex) mit seinem weniger bekannten Kursindex nachvollziehen. Durch die Berechnungsgrundlage des Performanceindex werden Dividenden quasi reinvestiert, bei Letzterem spielen sie hingegen keine Rolle. Hier sorgt die Ausschüttung für einen Kursabschlag, den die Indexmitglieder auch tatsächlich erfahren. Durch den Zinseszinseffekt ergibt sich besonders im langfristigen Bereich ein deutlicher Spread zwischen beiden Indizes.
Aus dem nachfolgenden Schaubild geht hervor, dass der Kursindex momentan nur geringfügig über den Höchstkursen aus dem Jahr 2000, kurz vor Platzen der Dotcom-Blase im damaligen März, notiert. Ohne die Einnahmen durch Dividenden hätten Anleger, die sich am 02. Januar 2000 engagierten, tagesaktuell (Kurse vom 21.03.2024) einen Gewinn von etwa 36% über den gesamten Zeitraum erwirtschaftet. Inklusive Dividenden und unter Annahme deren Wiederanlage beläuft sich der Gewinn hingegen auf fast 170%. Mit Blick auf die letzten fünf Jahre stehen dementsprechend ein Gewinn von gut 35% bei dem Kursindex und deutlich über 55% für den Performanceindex zu Buche.
Wer zahlt wann?
Allgemein betrachtet ist im Übrigen ein Blick auf das Kursverhalten von Aktien rund um die Ausschüttungstermine interessant. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Kursabschlag, der durch die Dividendenzahlung erfolgte, in der Vergangenheit oftmals unmittelbar oder zumindest kurzfristig wieder aufgeholt wurde. Damit erscheint laut DZ Bank ein Engagement kurz vor dem Ausschüttungstermin durchaus sinnvoll zu sein. Die nachfolgende Tabelle aus der zitierten Studie zeigt die Termine der diesjährigen Dividendensaison zu den HDax-Vertretern. Der weitaus überwiegende Teil der HDax-Unternehmen wird die Zahlungen im April und im Mai vornehmen.
Dividendenstarke Aktien mit zusätzlichem Kurspotenzial
Risikobereitere Investoren können eine Kombination aus Dividendenpolitik und Kurspotenzial in ihre Anlageentscheidung einfließen lassen. Mit dieser Strategie sollten renditeorientierte Investoren laut DZ Bank im aktuellen Marktumfeld von den hohen Ausschüttungen profitieren. Neben den hohen Dividendenausschüttungen besitzen diese Aktien gemäßg dem Urteil der Analysten zusätzliches Kurspotenzial. Hierbei achtet das zitierte Institut auf insgesamt positive Fundamentaldaten, attraktive Bewertungskennzahlen sowie einen positiven Ausblick. Am Ende des Ausleseprozesses spiegelt sich in einer DZ Bank-Kaufempfehlung und weiterem Kurspotenzial wider.
Die gescreenten Aktien zeichnen sich durch eine erwartete Dividendenrendite von mindestens 3% sowie zusätzliches Kurspotenzial aus. Dividenden schwanken weniger als Gewinne. Ähnlich wie das Kurs-Buchwert- Verhältnis besitzt die Dividendenrendite daher stärkere Value-Eigenschaften als das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Wichtig ist jedoch, dass die Dividende stabil bleibt und nicht die Gefahren einer Dividendenkürzung oder Dividendenstreichung überwiegen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die 29 deutschen Aktien, die derzeit in das skizzierte Schema passen.
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