Fazit der INVEST Messe Stuttgart

von Chefanalyst Matthias Rieger

Der Hanseatische Börsendienst bzw. die Börsenwerte IF Verlag GmbH hat sich auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart präsentiert. Ratsuchende Privatanleger werden überschüttet mit Informationen, Produktangeboten und Meinungen. Dies ist ein idealer Ort, um die Stimmung von Anlegern und Experten aufzusaugen.

Das Fazit aus vielen Gesprächen, Beobachtungen und Profi-Einschätzungen: Von gefährlicher Euphorie war weit und breit nichts zu spüren. Nicht wenige Anleger äußerten sich skeptisch, ob sich der Aufwärtstrend an den Börsen fortsetzen wird. Auch die Experten waren sich uneinig über den weiteren Börsentrend. Viele Chart-Gurus gehen von weiter steigenden Aktienkursen aus, während einige wenige Crashpropheten unser Papiergeldsystem vor dem Ende sehen und eine Anlagemischung empfehlen, die eine große Ähnlichkeit mit unserem Vermögensschutzdepot aufweist.
Besonders wohltuend waren die Gespräche mit unseren Lesern. Es hat sich immer wieder gezeigt: Sie sind nicht nur über Aktien äußerst gut informiert, sie kennen auch die Börsenbriefangebote der anderen Verlage sehr gut. Der Tenor war: Die anderen habe ich auch gelesen, doch ich bin zu euch zurückgekommen. Oder auch: „Hätte ich den Hanseatischen Börsendienst doch schon eher gefunden. Das hätte mir hohe Verluste erspart.“ Insgesamt machten unsere Leser den Eindruck, dass sie weit überdurchschnittlich gut informiert sind.
Die Messestände der anderen Börsenbriefverlage habe ich mir bei der Gelegenheit dann natürlich auch einmal näher angesehen. Dort war alles viel größer, bunter und lauter. Auch in den ausliegenden Börsenbriefen ging es inhaltlich überwiegend grell, schnell und plakativ zu. Die Texte erinnerten mich eher an nett aufbereitete Werbehäppchen statt an fundierte Analysen und dies oftmals zu deutlich höheren Abo-Preisen als bei uns.
Vielleicht macht da die Konkurrenz mit ihrem Getöse doch etwas besser als wir. Obwohl der Hanseatische Börsendienst mit 56 Jahren der zweitälteste Börsenbrief in Deutschland ist, sind wir offenbar immer noch eher ein Geheimtipp für gut informierte Nebenwerte-Fans.
Die Frage, ob wir unsere Erfolge nach außen vielleicht doch etwas sehr hanseatisch-konservativ darstellen, kam mir spätestens beim Kommentar eines Messekunden. Dieser studierte sehr ausführlich und genau die langjährige Performance unseres Musterdepots und meinte dann nur ganz trocken: „Dann müssten Sie ja berühmt sein!“
Berühmt? In diesem Augenblick war ich dann zunächst sprachlos und sah mich in meinem inneren Auge kurz als Börsenguru auf den großen, bunten Börsenbühnen im Scheinwerferlicht vor laufender Kamera. Ein schöner Traum? Nein, eher nicht! Da sind mir die netten, persönlichen und fachlich fundierten Gespräche mit unseren Lesern in einer eher ruhigen Ecke der Messehalle doch viel lieber.

Ihr Matthias Rieger

Chefanalyst des Hanseatischen Börsendienstes & des Austria Börsenbriefes