Passives Einkommen für Anleger im Doppelpack: Mit diesen Dividenden und Aktienrückkäufen planen die 40 Dax-Aktien

Dividenden und Aktienrückkäufe sind zwei aus Anlegersicht lukrative Methoden, um Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Die Commerzbank gibt in einer Studie einen Überblick über die von den 40 Dax-Vertretern in diesem Jahr geplanten Dividendenzahlungen sowie deren laufenden Aktienrückkaufprogrammen. 

Dividenden und Aktienrückkäufe sind zwei verschiedene Methoden, mit denen Unternehmen Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten können. Aus Anlegersicht sind diese Kapitalrückführungen gleich aus mehreren Gründen attraktiv:

  1. Einkommensquelle: Dividenden stellen eine direkte Einkommensquelle für Anleger dar. Durch regelmäßige Dividendenzahlungen können Anleger ein passives Einkommen generieren, das unabhängig von Kursbewegungen an den Märkten ist.
  2. Signal für finanzielle Gesundheit: Unternehmen, die regelmäßig Dividenden zahlen, signalisieren damit oft ihre finanzielle Stabilität und Zuversicht in die Zukunft. Solche Unternehmen haben oft eine solide Bilanz und ein nachhaltiges Geschäftsmodell.
  3. Aktienrückkäufe steigern den Aktienwert: Aktienrückkäufe verringern die Anzahl der ausstehenden Aktien eines Unternehmens, was den Wert jeder verbleibenden Aktie erhöhen kann. Dies kann zu Kurssteigerungen führen und den Gesamtwert des Portfolios der Anleger erhöhen.
  4. Effiziente Kapitalallokation: Unternehmen nutzen Dividenden und Aktienrückkäufe, um überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückzugeben, wenn sie keine rentablen Investitionsmöglichkeiten finden. Dies zeigt, dass das Management bestrebt ist, das Kapital effizient einzusetzen und die Interessen der Aktionäre zu berücksichtigen.
  5. Langfristiges Wachstum und Stabilität: Unternehmen, die Dividenden zahlen und Aktienrückkäufe durchführen, signalisieren oft finanzielle Stabilität und langfristiges Wachstumspotenzial. Durch die regelmäßige Ausschüttung von Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien zeigen sie, dass sie in der Lage sind, profitabel zu wirtschaften und gleichzeitig einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre zurückzugeben. Dies kann das Vertrauen der Anleger stärken und dazu beitragen, langfristig den Wert des investierten Kapitals zu steigern sowie eine stabile und wachsende Einkommensquelle zu schaffen.

Insgesamt bieten Dividenden und Aktienrückkäufe Anlegern somit attraktive Möglichkeiten, Einkommen zu generieren, den Wert ihrer Portfolios zu steigern und langfristiges Wachstum zu fördern.

Dax-Aktien: 24 Dividendenerhöhungen und 17 Aktienrückkaufprogramme

Mit Blick auf die 40 im deutschen Aktienleitindex Dax vertretetenen Unternehmen gibt es laut Commerzbank in Sachen Dividenden und Aktienrückkäufe derzeit folgendes zu berichten: Trotz der schwachen Konjunktur im Euroraum und in China zeichnet sich eine sehr solide Dax-Dividendensaison ab:

• 16 Dax-Unternehmen haben mit ihrem Dividendenvorschlag die durchschnittlichen Analystenprognosen übertroffen, während laut Commerzbank nur fünf Unternehmen die Erwartungen enttäuscht haben.

• Insgesamt werden 24 Dax-Unternehmen ihre Dividende für das Geschäftsjahr 2023 erhöhen, während nur fünf sie kürzen. Elf Dax-Unternehmen lassen ihre Dividende unverändert (siehe untenstehende Tabelle).

• Kräftige Dividendensteigerungen der Dax-Versicherer tragen maßgeblich dazu bei, dass die Dax-Dividendensumme für das Jahr 2023 trotz einiger Enttäuschungen um 1% von 51,7 Mrd. Euroauf 52,3. Mrd. Euro steigen dürfte.

• Der Autosektor leistet weiter den größten Beitrag zu den Dividendenzahlungen im Dax. Zwar dürften sie ihre Ausschüttungen um 800 Mio. Euro verringern. Mit 15,7 Mrd. Euro kommen aber wahrscheinlich weiterhin 30,0% der Da-Dividenden aus dem Autosektor, nachdem es für das Geschäftsjahr 2022 32,0% waren.

• Die rückläufige Dividendensumme im Autosektor wird wettgemacht durch den Versicherungssektor. Die Dax-Versicherer werden ihre Dividendenausschüttungen wahrscheinlich kräftig von 6,9 Mrd. Euro auf 8,3 Mrd. Euro erhöhen. Damit würde ihr Anteil an den gesamten Dax-Dividenden von 13,3% auf 15,8% steigen, rechnet das zitierte deutsche Kreditinstitut vor.

• Die 40 Dax-Unternehmen bringen derzeit gemeinsam eine Marktkapitalisierung von ungefähr 1.700 Mrd. Euro auf die Waage. Die Dividendensumme von 52,3 Mrd. Euro entspricht damit einer Dividendenrendite von 3,1% für das Geschäftsjahr 2023. Die Dividendenrendite notiert weiterhin deutlich über der aktuellen Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 2,4%.

• Der Dax-Index notiert zwar auf einem Allzeithoch, doch immer noch bieten momentan 16 Unternehmen eine erwartete Dividendenrendite von mehr als 3%. Investments in Dividendenaktien und Dividendenfonds bleiben daher weiterhin wichtige Bausteine in einem ausgewogenen Aktien-Portfolio, so die Commerzbank.

• Jedoch bieten BBB-Unternehmensanleihen im Euroraum mit durchschnittlich 3,9% mittlerweile ebenfalls eine attraktive Rendite. Zudem winken bei einem momentanen EZB-Einlagensatz von 4,0% auch bei kürzerlaufenden Anleihen ordentliche Renditen. Dax-Dividendenaktien haben daher erstmals seit vielen Jahren wieder Gegenwind von anderen Assetklassen, was nach Meinung der Commerbank den Dax-Aufwärtstrend im Jahresverlauf bremsen dürfte.

• Viele Dax-Unternehmen sind nicht nur bestrebt, attraktive Dividenden zu zahlen. Auch Aktienrückkaufprogramme werden immer zahlreicher und umfassender. Die Commerzbank-Analysten haben 17 Dax-Unternehmen gezählt, bei denen momentan Aktienrückkaufe laufen, und sie schätzen, dass diese Unternehmen im Jahr 2024 eigene Aktien im Volumen von insgesamt 16 Mrd. Euro zurückkaufen werden.

• Aktienrückkäufe entwickeln sich damit auch am deutschen Aktienmarkt zunehmend zu einem Kurstreiber, auch wenn sie mit einer geschätzten Höhe von 16 Mrd. EUR verglichen mit den 52. Mrd. Euro Dividendenausschüttungen noch eine untergeordnete Rolle spielen. In den USA liegen dagegen bei vielen Unternehmen die Aktienrückkäufe teilweise deutlich über den Dividenden.

Dax: Erwartete Dividendenausschüttungen und laufende Aktienrückkaufprogramme in Mrd. Euro

Quellen: DAX-Unternehmensberichte, LSEG-Datastream, Commerzbank-Research