Ruhig schlafen trotz Börsenchaos: Mit diesem Fachwissen und 42 Qualitätsaktien schaffen Sie das

Die jüngsten Kursstürze an den globalen Börsen haben Anlegern einen Schock versetzt. Doch Korrekturen sind nichts Ungewöhnliches – und bieten klugen Investoren sogar Chancen, wie ein aufschlussreicher Rückblick in die Börsengeschichte der Bank of America zeigt. Mit nur einem Klick erfahren Sie, welche 42 Qualitätsaktien laut dem US-Institut in stürmischen Zeiten für ruhige Nächte sorgen und warum Panikverkäufe selten der richtige Weg sind.

Praktisch aus dem Nichts heraus schalteten die Kurse an vielen Weltbörsen jüngst abrupt in den Rückwärtsgang. Auch an der Wall Street ging es teils heftig nach unten, wobei das Technologiesegment mit Verlusten von mehr als 10% mit am heftigsten unter die Räder geriet.

Der auch dieses Mal gleichzeitig extrem stark nach oben geschossene Volatilitätsindex VIX dokumentiert, wie nervös die Märkte bei solchen Abwärtsbewegungen sind. Um als Anleger in Zukunft hoffentlich gelassener mit solchen Entwicklungen umgehen zu können, helfen vielleicht die Ergebnisse, welche die Bank of America bei einem Blick zurück in die Börsenhistorie rund um Marktkorrekturen herausgefunden hat.

Marktkorrekturen sind nichts ungewöhnliches

So sind demnach Rückschläge in einem Ausmaß wie gerade eben erst wieder gesehen nicht ungewöhnlich: Rückschläge von mehr als 5 % sind seit den 1930er Jahren im Durchschnitt dreimal pro Jahr aufgetreten (der letzte Rückschlag dieser Art vor dem jetzigen ereigneite sich im April). Korrekturen von mehr als 10% ereigneten sich im Durchschnitt einmal pro Jahr. Und da es zuletzt im Herbst 2023 eine Korrektur gab, war der Markt eigentlich reif für einen Rückschlag.

Rückschläge von mehr als 10% treten im Durchschnitt 1x pro Jahr auf Anzahl der 10%+ Pullbacks im S&P 500 seit 1930

Quellen: Bloomberg, BofA US Equity & Quant Strategy

Nach Ansicht der Bank of Amerivca ist übrigens aktuell ein vollwertiger Bärenmarkt (d. h. ein Rückgang von mehr als 20%) unwahrscheinlich: Denn nur 50 % der Indikatoren, die in der Vergangenheit den Höchstständen des S&P 500 Index vorausgingen, wurden dieses Mal ausgelöst, gegenüber durchschnittlich 70% vor früheren Markthochs.

Was Bärenmärkte angeht, traten diese in der Vergangenheit im Durchschnitt alle drei bis vier Jahre auf (der bisher letzte war von Januar bis Oktober 2022). Trotz zunehmender Rezessionssorgen aufgrund schwächerer Wirtschaftsdaten (Beschäftigungsbericht, ISM usw.) erwarten die Wirtschaftsexperten des zitierten US-Instituts eine weiche Landung der US-Konjunktur.

Den Markt zu timen ist schwierig

Ganz allgemein erinnert die Bank of America in der Studie außerdem daran, dass die Wahrscheinlichkeit, mit dem S&P 500 über einen Tageshorizont Geld zu verlieren, fast einem Münzwurf gleicht (46 %), aber über einen Zehnjahres-Horizont sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf nur 5%, basierend auf Daten, die bis 1929 zurückreichen.

Mit zunehmendem Zeithorizont sinkt die Wahrscheinlichkeit von Aktienverlusten Wahrscheinlichkeit negativer Renditen, basierend auf den Gesamtrenditen des S&P 500 von 1929 bis heute (Stand: 24.08.24).

Quellen: BofA Us Equity & Quant Strategy, Bloomberg, S&P

Markt-Timing ist zudem auch aus dem folgenden Grund schwierig: Wenn ein Anleger seit den 1930er Jahren die zehn besten Renditetage pro Jahrzehnt verpasst hat, würde seine Rendite nur 76% betragen, verglichen mit rund 25.000% Rendite, wenn er investiert geblieben wäre. Und Panikverkäufe können eine schlechte Idee sein, da die besten Tage oft auf die schlechtesten Tage folgen.

Die wichtigste Botschaft basierend auf den angestellten Berechnungen lautet im Grunde genommen wie folgt: Seit 1930 gab es 98 Korrekturen von mehr als 10%, aber der S&P hat trotzdem seitdem eine Rendite von fast 25.000% erzielt.

Der Volatilitätssprung kam nicht völlig überraschend

In der hauseigenen Prognose für das Jahr 2024 wiesen die Analysten der Bank of America bereits darauf hin, dass die Neigung der Renditestrukturkurve - die ein Frühindikator für den VIX ist - auf einen Tiefpunkt des VIX Mitte 2024 hindeutet. Dazu passt auch, dass der VIX in früheren Präsidentschaftswahljahren von Juli bis November um etwa 25% gestiegen, was vermutlich mit der zunehmenden politischen Unsicherheit zu tun hatte.

Die beste Absicherung ist in solchen Phasen laut Bank of America der Besitz von Qualitätsaktien (als Hauptmaßstab dafür verwendet man Gewinn- und Dividendenstabilität als). Jedenfalls tendierten Aktien mit der höchsten Qualität in der Vergangenheit dazu, sich besser zu entwickeln, wenn der VIX steigt, während die Aktien mit der niedrigsten Qualität gleichzeitig am meisten zurückblieben.

Aktien mit hoher Qualität schneiden bei steigender Volatilität am besten ab 12-Monats-Performance der BofA-Qualitätsindizes in Korrelation zur 12-Monats-Veränderung des CBOE VIX (1986-heute)

Quellen: FactSet, BofA US Equity & Quant Strategy

Vor diesem Hintergrund haben die Studienautoren im S&P 500 Index nach Aktien gesucht, die Anlegern dabei helfen, auch in turbulenten Börsenzeiten nachts gut schlafen zu können. Zu den Auswahlkritieren dieses „Sleep at night“-Screenings zählten dabei neben einer hohen Qualität („B+ oder besser“ nach S&P-Qualitätsrank) ein niedriges Beta (Fünfjahres-Kurs-Beta <1 – das Beta misst die Kurssensitivität einer Aktie relativ zum Gesamtmarkt), eine Untergewichtung bei Long-Only-Fonds sowie ein bestehenden Kaufen- durch die hausinternen Fundamentalanalysten.

Den Qualifikationstest überstanden 42 Aktien, die der nachfolgende Tabelle zu entnehmen sind.

42 US-Aktien für einen guten Schlaf: S&P 500-Vertreter mit niedrigem Beta, hoher Qualität, Unterbewertung und Bank of America-Kaufempfehlung

Quellen: FactSet, BofA US Equity & US Quant Strategy