Techaktien auf Rekordkurs – oder warum mit den Nvidia-Zahlen die KI-Revolution gerade erst beginnt
Viele positive Geschäftsimpulse rund um den Megatrend Künstliche Intelligenz haben Nvidia zur viertwertvollsten Aktie weltweit gemacht. Einher geht damit sogar ein allgemeiner Schub für Technologietitel als auch für die Weltbörsen. Wedbush Securities erklärt in einer Studie, warum die neuesten Zahlen des US-Halbleiterkonzerns ein entscheidender Moment für Technologieaktien und die KI-Revolution sind. Der Börsenwerte-Verlags-Blog berichtet.
Der Megatrend Künstliche Intelligenz (KI) elektrisiert auch die Börsianer. Wie sehr, lässt sich am besten an der Aktienkursentwicklung von Nvidia ablesen. Der US-Halbleiterkonzern gilt als KI- Vorreiter und in Reaktion auf neue Quartalszahlen, die von positiven Impulsen durch den erwähnten Megatrend nur so strotzten, legte die Notiz hier am vergangenen Donnerstag um 16% zu.
Das eingefahrene Tagesplus des Grafikkarten- und Prozessor-Anbieter überstieg in absoluten Zahlen bei einem Zuwachs des Börsenwertes von rekordhohen 277 Mrd. Dollar die gesamte Marktkapitalisierung des europäischen Software-Riesen SAP. Am vergangenen Freitag übersprang der Titel bei der Marktkapitalisierung dann erstmals die Marke von zwei Billionen Dollar Noch wertvoller sind global gesehen nur noch der Softwarekonzern Microsoft, der Technologiekonzern Apple und der saudi-arabische Ölkonzern Saudi-Aramco .
Wir vom Börsenwerte Verlag nahmen jüngst den KI-Hype zum Anlass, um in einer kleinen Mini-Serie in drei unserer Verlagspublikationen (Austria Börsenbrief, Der Internationale und Money Mail) jeweils zwei Aktien-Favoriten rund um den Megatrend vorzustellen. Auch als Ergänzung dazu berichten wir unter Rückgriff auf eine Einschätzung der US-Investmentfirma Wedbush Securities in diesem Blog-Beitrag nun, warum mit den neuesten Geschäftszahlen von Nvidia ganz allgemein für Aktien rund um KI und Technologie ein sehr wichtiges Signal einhergeht.
Warum wir laut Wedbush aus technologischer Sicht gerade eine Wiederholung des Jahres 1995 erleben, nur mit einer KI-Revolutions-Komponente
„Nachdem der "Godfather of AI" Jensen (Anmerkung der Redaktion; gemeint ist damit Jensen Huang, Mitbegründer und CEO von Nvidia)) und Nvidia diese Woche einen Quartalsbericht/eine Prognose für die Ewigkeit vorgelegt haben und der Tech-Sektor sich entsprechend erholt hat, steht die große Frage für die Anleger im Vordergrund: Ist dies ein Moment von 1995 (Anmerkung der Redaktion: Am 24. August 1995 brachte Microsoft ein revolutionäres PC-Betriebssystem auf den Markt: Windows 95) oder 1999 (Anmerkung der Redaktion: Vorabend der im Laufe des Jahres 2000 geplatzten damaligen Technologieblase)?
Unsere Antwort ist eindeutig und zuversichtlich: Dies ist ein Moment von 1995, da die KI-Revolution und die zusätzlichen Ausgaben in Höhe von einer Billion Dollar in den nächsten zehn Jahren das Software-Ökosystem und den restlichen Technologiesektor treffen. Nvidia und die goldenen GPUs sind der Anfang der Ausgabenwelle... nicht das Ende, und jetzt wartet die Wall Street darauf, dass eine Unzahl von Anwendungsfällen im gesamten Unternehmens- und Verbraucher-Ökosystem entwickelt wird.
Dies ist ein umwälzender Technologietrend, wie wir ihn seit dem Beginn des Internets Mitte der 90er Jahre nicht mehr gesehen haben, und für jeden Dollar, den Nvidia für GPUs ausgibt, könnte der Multiplikator im Unternehmens- und Verbraucherbereich in den nächsten Jahren mehr als zehn Dollar betragen, wenn sich dies alles in den nächsten Jahren entwickelt. Dies ist die Schlüsseldynamik, da der Return in Investment bei Unternehmensanwendungen das Wachstumsprofil für Nadella und Redmond (Anmerkung der Redaktion: Anspielung auf Microsoft) und die anderen Big-Tech-Unternehmen zusammen mit den Softwareführern Salesforce, Adobe, Oracle, MongoDB, Snowflake, Palantir und vielen anderen verändert.
Jensen und Nvidia haben im Wesentlichen den Code geknackt und einen Generationswechsel in der Technologiebranche ausgelöst, den die Anleger zu begreifen versuchen. Als jemand, der Tech-Aktien während der Dot.com-Blase/dem Platzen der Blase beobachtet hat, sind wir der Meinung, dass dies nicht annähernd mit dem Zeitraum 1999/2000 vergleichbar ist, da die himmelhohen Bewertungen, die fehlende Monetarisierung/Infrastruktur, die schwachen Bilanzen, die unausgegorenen Geschäftsmodelle und der makroökonomische Hintergrund damals eine völlig andere Welt darstellten, verglichen mit dem, was wir heute sehen.
Der Godfather of AI Jensen und die Gewinne von Nvidia waren ein "game changing moment" für die Tech-Bullen und geben der These vom Tech-Bullenmarkt Auftrieb, da sich die 2., 3. Und 4.-Ableitung der KI in den kommenden zwöllf bis achtzehn Monaten in diesem Markt entwickeln werden.
Der erste Teil dieses Puzzles stand in den letzten Wochen im Vordergrund, als die großen Tech-Unternehmen Microsoft, Alphabet, Meta, Amazon und andere in ihren Gewinnmitteilungen in den letzten Wochen eine Beschleunigung der Investitionsausgaben für den Aufbau von KI anführten, was unsere Ansicht bestätigt, dass die KI-Monetarisierung jetzt an den Ufern des Tech-Sektors ankommt.
Die Copilot-Aktivitäten von Microsoft übertrafen die Erwartungen von Nadella und Co. bei weitem, und alles deutet darauf hin, dass die Kunden von Microsoft Schlange stehen, um sich für Copilot und KI-Einsätze anzumelden. Die KI-Revolution beginnt mit Nvidia und unserer Meinung nach fängt die KI-Party und das Popcorn mit diesem 1995er Moment gerade erst an.“
Ergänzender abschließender Hinweis: Wir beim Börsenwerte-Verlag sind gespannt, ob sich diese optimistischen Prognosen erfüllen. Das Thema hat viel Zugkraft und kann für viel Schwung in vielerlei Hinsicht sorgen. Allerdings gilt es wie immer bei solchen Hype-Themen auch zu beobachten, ob nicht zu viel heiße Luft verbreitet wird und damit die Gefahr einer irgendwann platzenden Blase einhergeht. Wie unsere erst jüngst ausgesprochen KI-Aktienempfehlungen belegen, nehmen wir aktuell zu diesem Thema aber eine konstruktive Anlagehaltung ein.
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