Trump im Zoll-Rausch: Mit welchen 20 Aktien im Depot Anleger jetzt besonders zittern müssen
Donald Trump setzt seine Drohungen in die Tat um und erhöht Zölle auf breiter Front. Laut Jefferies sind die direkten Auswirkungen auf die Firmengewinne zwar begrenzt, doch einige Branchen könnten besonders hart getroffen werden – allen voran Autos, Technologie-Hardware und Konsumgüter. Besonders riskant sind Aktien mit hohem US-Produktionsdefizit. Wir zeigen auf , welche 20 Aktien jetzt am stärksten gefährdet sind.
Im Gegensatz zu Trump 1.0 (der Begriff „Trump 1.0“ wird oft verwendet, um die erste Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident von 2017 bis 2021 zu beschreiben) sind jetzt bei seiner zweiten Amtszeit die Zölle diesmal fast unmittelbar in den Fokus gerückt.
Während es mit Zöllen losging, die mit verstärkten Grenzkontrollen und weniger geschmuggelten Drogen im Zusammenhang standen, ist laut Jefferies auch ganz allgemein mit umfassenderen handelsbezogenen Zöllen zu rechnen.
Dazu muss man folgendes wissen: Der gewichtete US-Zollsatz lag 2017 bei 1,4%, stieg nach Trumps 1.0 auf 3 % im Jahr 2021 und hatte sich 2023 wieder auf unter 2,5% zurückgebildet.
Die Volkswirtschaften von Vietnam, Irland und Mexiko sind gegenüber Zöllen am stärksten exponiert
Die Hauptkandidaten für Zölle dürften China und die EU sein, da sie ein großes Warenhandelsdefizit mit den USA haben, aber auch andere Länder könnten davon betroffen sein, so der zuvor erwähnte US-Finanzdienstleister. Eine Kaskade von Zöllen und Gegenzöllen könnte für die Länder, deren Wirtschaft stark von Warenexporten, insbesondere in die USA, abhängt, verheerende Folgen haben. Auch Länder mit hohen Warenhandelsüberschüssen gegenüber den USA könnten von höheren Zöllen betroffen sein.
Anhand dieser Faktoren sowie der Performance im Jahr 2018 und in Zeiten eines starken Dollars hat Jefferies eine globale Rangliste der Länder/Regionen erstellt. Vietnam, Irland und Mexiko wären dem Ergebnis zufolge am stärksten betroffen, während Australien, Indien und das Vereinigte Königreich zu den am wenigsten betroffenen Märkten gehören.
Etwa ein Drittel des weltweiten Umsatzes stammt von Unternehmen der verarbeitenden Industrie
Eine Analyse von Jefferies für den MSCI ACWI Index zeigt, dass etwa 37 % des weltweiten Gesamtumsatzes auf Industriegüter (verarbeitendes Gewerbe) entfallen. Von diesen warenbezogenen Verkäufen haben rund 24 Prozentpunkte nichts mit den USA zu tun, so dass etwa 13% der weltweiten Verkäufe potenziell von US-Zöllen betroffen sein könnten.
Zudem geht Jefferies davon aus, dass etwa 5,4% der weltweiten Verkäufe oder weniger als die Hälfte der Warenverkäufe in die USA ein Produktionsdefizit in den USA aufweisen, d. h. die Verkäufe in den USA sind höher als der Anteil der langlebigen (produktiven) Wirtschaftsgüter in den USA und daher am ehesten von Zöllen betroffen. Das Risiko ist regional betrachtet am höchsten für Asien-Pazifik (ohne Japan) und Lateinamerika (einschließlich Mexiko) und am geringsten für Japan.
Nach MSCI-Regionen - % der Verkäufe, die von US-Zöllen betroffen sind

Nur etwa 1% der weltweit generierten Gewinne pro Aktie wäre direkt von den US-Zöllen betroffen
Wenn man die Auswirkungen potenzieller Gegenzölle und einer allgemeinen Konjunkturabschwächung außer Acht lässt, würden bei einem effektiven Zollsatz von 10% und unter der Annahme, dass die Unternehmen etwa 30 % dieser Auswirkungen absorbieren, die Auswirkungen auf die Gewinne insgesamt nur etwa 1% betragen, rechnet Jefferies vor.
Geschätzte Ergebnisauswirkungen durch Zölle für die MSCI-Regionen im Überblick

Regional gesehen sind die Auswirkungen auf den Gewinn je Aktie in Lateinamerika und Asien Pazifik (ohne Japan) am größten. Bei einer gleichen Zoll-/Absorptionsrate von 10%/30% hätten die USA mit 0,8% die geringsten Auswirkungen auf den Gewinn je Aktie, während die Auswirkungen für Asien-Pazifik (ohne Japan) 1,7% betragen könnten.
Darüber hinaus sind auf Sektorebene die Ergebnisse je Aktie in den Bereichen Automobile, technische Hardware und Konsumgüter weltweit am stärksten gefährdet. Konkret dürften sich bei sonst gleichen Bedingungen folgende potenziell negative Auswirkungen auf die Ergebnisse einstellen: Automobile (-15 %), Technologie-Hardware (-3,3 %) und Werkstoffe (-2,4 %).
Geschätzte Ergebnisauswirkungen durch Zölle für die MSCI-ACWI-Sektoren im Überblick

Unternehmen mit US-Produktionsdefizit werden eher von US-Zöllen betroffen sein
Die untenstehende Aufstellung zeige jene 20 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit einem Produktionsdefizit in den USA (in den USA generiere Umsätze > in den USA unterhaltene Anlagegüter), die deswegen am stärksten negativ von US-Zöllen betroffen sein könnten.
Für die Analyse verwendete Jefferies die von der FactSet-Datenbank gemeldeten Geosegmentdaten. Außerdem stellen die Vermögenswerte langlebige Vermögenswerte dar, bei denen es sich nicht immer um Produktionsanlagen handeln muss.
Die 20 Aktien weltweit, die aufgrund hoher US-Produktionsdefizite besonders mit Zoll-Risiken behaftet sind

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