Was ist eine Aktie?

Aktie - einfach erklärt

Eine Aktie ist eine Beteiligung an einem realen Unternehmen, in diesem Fall einer Aktiengesellschaft (AG). Will beispielsweise die fiktive Apfel AG größer werden und neue Geschäftsfelder erschließen, dann braucht das Unternehmen große Mengen an Kapital.

Diese kann sie sich als Fremdkapital in Form von Krediten bei der Bank oder Anleihen an der Börse holen, oder die Apfel AG geht an die Börse. Das Unternehmen gibt die Anteile am Unternehmen in Form von Aktien an die Börse und erhält als Tausch, das dafür benötigte Kapital. Durch das eingesammelte Kapital kann die Apfel AG zum Beispiel in Birnen und co. investieren und somit wird das Unternehmen größer und kann weitere Arbeitsplätze schaffen. An der Börse können die Aktien, wie auf einem Marktplatz gekauft und verkauft werden. Durch die verschiedenen Marktteilnehmer ergibt sich, durch Angebot und Nachfrage, der Preis einer Aktie. Wächst ein Unternehmen, so werden auch die Aktien am Unternehmen wertvoller.

Der Eigentümer wird bei Aktiengesellschaften Aktionär genannt. Die Aktionäre bekommen in der Regel einen Teil des Gewinns ausgeschüttet. Bei Aktiengesellschaften nennt man die Gewinnausschüttung Dividende. Manche Unternehmen behalten den Gewinn ein und verwenden ihn für neue Investitionen, die im besten Fall für weiteres Unternehmenswachstum sorgen.

 

Eine kurze Geschichte der Aktie

Im 16. Jahrhundert blühte der Handel mit Gewürzen aus fernen Ländern. Das Geschäft per Schiff war jedoch mit hohen Risiken und Kosten verbunden. Deshalb schlossen sich 1602 niederländische Reeder zu der ersten Aktiengesellschaft der Welt zusammen: der „Vereinigten Ost-Indien Compagnie“ – kurz V.O.C.
Diese verteilte die Risiken, indem sie Anteilscheine an Aktionäre ausgab und somit das benötigte Kapital einsammelte. Dadurch dominierten die Niederlande im 17. Jahrhundert den Weltmarkt und waren in dieser Zeit die größte Wirtschaftsmacht.
Damals, wie auch heute, wurden Waren und verbriefte Kredite gehandelt. Der Wertpapierhandel wurde erst nach und nach bei den Börsen integriert. Im 19. Jahrhundert bekam der Aktienhandel durch die industrielle Revolution einen starken Auftrieb. Kapitalintensive Erfindungen benötigten große Mengen an Kapital und somit kamen in der Gründerzeit viele Unternehmen an die Börse und sind teils heute noch an den Börsen vertreten.

Durch die Digitalisierung wurde auch der Aktienhandel verändert. Waren früher die Börsenmakler noch am Handelsparkett, sitzen sie in der heutigen Zeit vor dem Computer und geben die Order dem Handels-System weiter. Auch der Informationsaustausch ist viel schneller und transparenter geworden. Informationen über Unternehmen können viel schneller und einfacher ausgetauscht werden. Die Entwicklungen an der Börse sind dadurch viel schnelllebiger geworden.