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Orbis: Hauptversammlung

29.05.2024 | Aktien-Spezialwerte Nr. 11/2024

Orbis hat am Dienstag die virtuelle Hauptversammlung abgehalten, woraus wir im Folgenden die aus unserer Sicht wichtigsten Informationen zusammenfassen. Auch Orbis verzeichnete branchenüblich ein eher schwaches erstes Quartal 2024, wie Vorstand Michael Jung ausführte. Dies war angesichts bereits eher schwacher Zahlen von adesso und Allgeier (wir berichteten jeweils) für uns allerdings keine Überraschung. „Die Zurückhaltung in der Wirtschaft haben wir im dritten und vierten Quartal letzten Jahres und im ersten Quartal dieses Jahres gemerkt. Vor allem in Bereichen, die kleinere Auftragsvolumina haben, verlängerten sich die Vertriebszyklen, Neuprojekte wurden verschoben oder gestoppt und Budgets wurden verkleinert“, führte Jung aus. Später verwies Vorstandschef Stefan Mailänder in diesem Zusammenhang darauf, dass die 2024er Prognose vor dem konjunkturellen Hintergrund eher konservativ formuliert worden sei (Konzernumsatz leichter Anstieg, Konzern-EBIT auf Vorjahresniveau). Bezüglich des zukünftigen Wachstumspotenzials befragt, sieht der Vorstand das Umsatzwachstum in den kommenden Jahren ohne Zukäufe eher im einstelligen Prozent- Bereich, es würden aber weiterhin Zukäufe geprüft. Bezüglich der Auslandsexpansion wurde ausgeführt, dass man derzeit mit dem kompletten Leistungsportfolio aus Microsoft und SAP auch in Frankreich, Niederlande, Österreich und der Schweiz aktiv sei, dagegen in den USA und in China überwiegend nur mit dem SAP-Geschäft. Aktuell beschäftigt sich das Management auch mit branchenweit häufig praktizierten Near- und Off-Shoring- Konzepten und spricht diesbezüglich mit entsprechenden Partnern im Ausland, meist in Osteuropa. Befragt nach den Klumpenrisiken wurde mitgeteilt, dass die fünf größten Kunden zuletzt einen Umsatzanteil von 24% und der größte Kunde von 16% aufwiesen.

In der Hauptversammlung stand lediglich ein Dividendenvorschlag von 0,10 Euro je Aktie zur Abstimmung. Aus unserer Sicht ist es schon ärgerlich, dass die Ausschüttung damit ein weiteres Mal gesenkt wurde, nachdem im Vorjahr noch 0,15 Euro und in den beiden Jahren davor sogar noch jeweils 0,20 Euro je Anteilsschein gezahlt wurden. Dabei hätte die 2023er Ergebnisentwicklung mit einem Plus beim Ergebnis je Aktie von 0,250 Euro auf 0,286 Euro unseres Erachtens durchaus auch ein Plus, kein Minus bei der Ausschüttung gerechtfertigt, zumal auch der Nettocashbestand im Geschäftsjahr 2023 leicht auf 1,36 Euro (Vorjahr: 1,24) je Aktie zulegte. Die Begründung der Verwaltung für die abgespeckte Dividende (Dividendenrendite 1,7%) fiel für uns wenig überzeugend aus. Orbis setze auf Nachhaltigkeit, Sicherheit, solides Wachstum und eine hohe Liquidität, wofür ausreichend hohe Mittel vorgehalten werden sollen. Man wolle genug Mittel für Investitionen vorhalten, diese aus dem Cashflow stemmen können, prüfe zudem auch immer mögliche Akquisitionen und wolle vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Schwäche zurückhaltend mit den eigenen Mitteln umgehen, hieß es dazu als Erklärung vom Vorstandschef. Aus unserer Sicht sind all die angeführten Gründe zwar grundsätzlich nachvollziehbar, aber Orbis ist mit einem so üppigen Nettocashbestand ausgestattet und benötigt faktisch so wenig eigene Mittel für das weitere Wachstum, dass unseres Erachtens auch Vollausschüttungen des Jahresgewinns möglich wären, ohne nennenswerte Risiken einzugehen. Aus unserer Sicht dürfte die magere Dividende eher auf die Interessen des Großaktionärs (Hörmann Gruppe) zurückzuführen sein, der im Jahr 2021 im Rahmen eines Pflichtangebots bereits 7,50 Euro je Aktie geboten hatte und aktuell aus strategischen Gründen nur wenig Interesse haben dürfte, eine allzu aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik zu betreiben.

Unser Rating der Aktie bleibt nach der Hauptversammlung unverändert. Auf 2023er Zahlenbasis ermäßigt sich das 2023er KGV von 20,8 nettocashbereinigt auf 16,0, was zwar nicht besonders günstig erscheint, aufgrund der weiterhin soliden Unternehmensentwicklung und der hohen Squeeze-Out-Wahrscheinlichkeit aber auch keinesfalls überteuert ist. Das Chance-/ Risikoverhältnis ist gegenüber dem Durchschnitt des gesamten deutschen Aktienmarkts klar überdurchschnittlich, so dass wir Orbis weiterhin unter 7 Euro als Kauf und den fairen Wert bei rund 10 Euro sehen.

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