tick-TS will oberes Ende der Prognose erreichen

Die tick Trading Software AG (tick-TS) hat in der vergangenen Woche ihren Bericht für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/2024 (01.10.2023 – 31.03.2024) vorgelegt. Danach lagen die Halbjahresumsätze mit 3.995 TEUR um 7,1% unter dem Vorjahreshalbjahr (4.298 TEUR) und das Periodenergebnis fiel auf 526 TEUR (Vorjahr: 706 TEUR). Während das Erlössegment „Lizenzen und Betrieb“ mit 2.560 TEUR (Vorjahr 2.522 TEUR) marginal steigende Umsätze generierte, fiel der „Projektumsatz“ deutlich auf 96 TEUR (Vorjahr: 583 TEUR), wogegen das Erlössegment „Lastabhängige Erlöse“ mit einem Plus um 16,8% auf 1.336 TEUR (Vorjahr: 1.159 TEUR) spürbar besser abschnitt als im Vorjahr. „Während die Projekterlöse zum größten Teil im Geschäftsjahr 2022/2023 in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres erwirtschaftet wurden, sind diese im Geschäftsjahr 2023/2024 erst in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten“, hieß es dazu vom Management. „Die Gesellschaft ist somit optimistisch, das Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem Ergebnis am oberen Ende der am 3. November 2023 veröffentlichten Prognose (EUR 0,7 – 1,0 Mio.) abzuschließen.“

Diese Aussage wurde per Ad-Hoc-Nachricht veröffentlicht. Das erfolgte, weil das Geschäft zuletzt besser lief, als zuvor noch erwartet worden war. Tatsächlich ist das höchstwahrscheinliche Erreichen des oberen Endes der Prognose eine gute Nachricht, bedeutet es doch, dass tick-TS gegenüber dem 2022/23er Ergebnis von 886 TEUR, bzw. 0,45 Euro je Aktie im laufenden Jahr tatsächlich wieder etwas besser abschneiden wird. Auf Basis unserer Eindrücke aus einem in der vergangenen Woche geführten Hintergrundgespräch mit dem Unternehmen sowie der Informationen aus dem Halbjahresbericht behalten wir damit unsere zuletzt im März gegebene Einschätzung bei, als wir für das laufende Geschäftsjahr eine Gewinnsteigerung in den Bereich 0,55 Euro bis 0,60 Euro je Aktie und damit ein Übertreffen der Prognose erwarteten. Da das Booster-Programm insgesamt mit weniger Aufwand als ursprünglich geplant abgeschlossen werden kann und die freundliche Entwicklung der Handelsumsätze an der Börse zu steigenden lastabhängigen Erlösen der tick-TS führt, bleibt unsere Schätzung intakt.

Für das kommende, bereits im Oktober beginnende Geschäftsjahr 2024/25 hatten wir zuletzt wegen komplett wegfallender Booster- Aufwendungen einen Gewinnsprung auf rund 0,80 Euro bis 0,90 Euro je Aktie erwartet. Auch diese Erwartung bleibt bestehen. Hierbei ist zu bedenken, dass Booster-Aufwendungen das Geschäftsjahr 2021/22 mit 387 TEUR und das Geschäftsjahr 2022/23 mit 982 TEUR belasteten sowie mit von uns geschätzten 750 TEUR letztmalig das Geschäftsjahr 2023/24 belasten werden, wovon der größere Teil bereits im ersten Geschäftshalbjahr verdaut sein dürfte. Zwar ist für den Kunden ABN Bethmann ab nächstem Jahr mit wegfallenden Umsätzen zu rechnen (betreffend monatliche Umsätze von 25 bis 30 TEUR, wir berichteten im März), aber hierfür dürfte es zumindest teilweise kompensierende Neuprojekte geben. Mögliche Auswirkungen der erst vor rund einem Monat bekannt gewordenen, anvisierten Übernahme von Hauck Aufhäuser Lampe durch ABN Amro würden unserer Einschätzung nach frühestens ab dem Geschäftsjahr 2025/26 relevant, da die Aufsichtsbehörden über den Kauf erst im ersten Quartal 2025 entscheiden und danach noch Kündigungsfristen laufen würden (falls der tick-TS-Kunde Hauck Aufhäuser Lampe überhaupt wechselt). Weder das laufende noch das kommende Geschäftsjahr dürften davon also beeinflusst werden.

In der Gesamtschau dürften die Gewinne durch die wegfallenden Booster-Aufwendungen im kommenden Geschäftsjahr also erst einmal wieder spürbar steigen. Diese Einschätzung fußt auch auf unserem Eindruck aus dem Hintergrundgespräch, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen und durchaus auch Preiserhöhungen auf der Absatzseite vorgenommen werden können. Zusätzliche Geschäftschancen ergeben sich dadurch, dass die mit dem Booster-Programm entwickelte Lösung eventuell noch an weitere Kunden verkauft werden kann (in Kürze erst einmal nur bei dem Initialkunden im Einsatz). Weitere Chancen sollten sich aus der Kooperation mit der Baader Bank ergeben. Da sich bei tick-TS steigende Gewinne wegen des satzungsmäßigen Vollausschüttungsgebotes auch in steigende Dividenden ummünzen, sehen wir die tick-TS aktuell weiter als Kauf. tick-TS ist zwar ein sehr kleines Unternehmen, aber der Softwaretitel punktet mit einer guten langfristigen Wachstumshistorie, einem hohen Anteil wiederkehrender Erlöse von zuletzt 91% und einer weit überdurchschnittlichen zukünftigen Dividendenrendite. Bei einer von uns bereits für den kommenden April erwarteten Dividende von 0,55 Euro ergäbe sich eine Dividendenrendite von über 6% und für das Jahr darauf könnten wieder bis zu 10% locken.