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Bijou beginnt Aktienrückkaufprogramm
04.09.2024 | Aktien-Spezialwerte Nr. 18/2024„Na endlich!“ war das erste, was wir dachten, als die jüngste Ad-Hoc-Meldung der Bijou Brigitte zum Start eines Aktienrückkaufprogramms über die Ticker lief. Das werden sich wohl auch viele andere Bijou-Aktionäre gedacht haben. Nachdem die vorherigen Aktienrückkäufe aufgrund der Corona-Krise am 18. März 2020 „zur Erhaltung der Liquidität des Unternehmens“ beendet wurden, hat es rund viereinhalb Jahre gedauert, bis das Management den übertriebenen Konservatismus ad acta legte und die Aktienrückkäufe wieder aufnahm. Bis zum 15.06.2025 sollen bis zu 15 Mio. Euro in Rückkäufe gesteckt werden, wobei aber maximal 400.000 Aktien erworben werden sollen. Aktuell ist das Grundkapital eingeteilt in 8.100.000 Aktien, wobei aus vergangenen Rückkäufen 401.292 Aktien im Eigenbestand gehalten werden, sodass 7.698.708 Aktien umlaufen. Werden weitere 400.000 Stück erworben, würde Bijou nahe an das Höchstlimit von 10% zurückgekaufter Aktien kommen. Würden die Aktien eingezogen, könnten die Hamburger mit einem weiteren Beschluss in der Hauptversammlung später weitere Aktien zurückkaufen. Wir hatten seit unserer Neuvorstellung der Aktie immer wieder darauf hingewiesen, dass Aktienrückkäufe hier aus Sicht einer vernünftigen Kapitalallokation quasi ein Muss sind, um Werte für die Aktionäre zu schaffen.
Schließlich verfügt Bijou über sehr hohe ungenutzte Nettocashbestände weit über jede vernünftige Krisenreserve hinaus. Über die Jahre wird der reale Wert dieser Cashbestände sukzessive weginflationiert, woran auch die geringen Zinsen für Festgelder wenig ändern. Vor allem sind immer die Opportunitätskosten der weitgehend nutzlos vorgehaltenen Cashbestände zu bedenken. Aktienrückkäufe sind freilich nur dann wertschaffend, wenn Aktien unterhalb ihres fairen Werts zurückgekauft werden, andernfalls werden durch Aktienrückkäufe Werte vernichtet. Zu den aktuellen Kursen begrüßen wir Aktienrückkäufe klar, da wir den fairen Wert je Aktie rund um 60 Euro sehen. Wir rechnen trotz der Rückkäufe im kommenden Jahr mit einer Dividende im Bereich der 3,00 Euro, was zuletzt als „Basisdividende“ kommuniziert wurde. Die Basisdividende entspricht (berechnet anhand der Anzahl der zuletzt umlaufenden Aktien) rund 23,1 Mio. Euro. Zu diesem Geld, das direkt an die Aktionäre fließt, kommen nun weitere 15 Mio. Euro hinzu, die via Aktienrückkäufe ebenfalls an die Anteilseigner zurückgeführt werden (in einer zudem aus steuerlicher Sicht vorteilhafteren Form), womit nun ein Einsehen der Verwaltung in Sachen vernünftiger Kapitalallokation erkennbar ist. Der Aktienkurs hat zu Recht positiv auf die beginnenden Rückkäufe reagiert. Für diesen Freitag ist die Vorlage des Halbjahresberichts angekündigt.
Die Aktie bleibt unter 40 Euro kaufenswert.
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