Zum Hauptinhalt springen
Wir wissen, wie Börse geht.
Austria Börsenbrief
Austria Börsenbrief

Die Aktien von Mitfavorit Euronext sind auf Rekordkurs eingeschwenkt

08.01.2025 | Austria Börsenbrief Nr. 02/2025

Unter unseren Altempfehlungen befindet sich mit Euronext N.V. (ISIN NL0006294274 – Euro 108,10) bekanntlich auch ein europäischer Börsenbetreiber. Die Niederländer haben im November ihre Umsatzziele bis 2027 angehoben und versprochen, das Geschäft weiter weg vom traditionellen Aktienhandel zu diversifizieren. Gleichzeitig wurde ein etwas besser als erwartetes Ergebnis für das dritte Quartal bekannt gegeben.

Außerdem kündigte die paneuropäische Börse ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 300 Mio. Euro an. Der neue strategische Dreijahresplan sieht bis 2027 ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Umsatzes und des Kerngewinns von mehr als 5% vor. Die Investitionen sollen in diesem Zeitraum zwischen 4% und 6% des Gesamtumsatzes betragen.

Fast 60% der Einnahmen von Euronext stammen inzwischen aus anderen Quellen als dem Handelsvolumen. In den nächsten drei Jahren will Euronext in Bereichen wie Nachhandelsdienstleistungen, Datendienstleistungen, festverzinsliche Wertpapiere und Stromhandel weiter wachsen.

CEO Stephane Boujnah bestätigte zudem, dass Euronext in absehbarer Zukunft kein Angebot für Allfunds (B2B-WealthTech-Plattform) abgeben werde. Das Unternehmen sei jedoch grundsätzlich offen für gezielte Akquisitionen. Der Vorstandsvorsitzende hatte sich zuletzt auch für eine schnellere Integration der Finanzmärkte in Europa ausgesprochen.

In diesem Zusammenhang bezeichnete er die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten aufgrund seiner America-First-Politik als „Weckruf" für Europa. Die Europäer müssten darauf reagieren, indem sie die Integration beschleunigen und mehr europäische Champions hervorbringen, sonst bleibe man in einer Position der Schwäche. Wenn Europa auf den Finanzmärkten relevant bleiben wolle, brauche es schnellere Entscheidungen und größere Spieler.

Ein zentraler Punkt seiner Vorschläge ist die Einführung eines einheitlichen Börsenprospekts, ähnlich dem US-amerikanischen Formular S-1. Dieser soll den Börsengang von Unternehmen erleichtern und so mehr Kapital in europäische Unternehmen fließen lassen. Um die notwendige Liquidität für die europäischen Kapitalmärkte zu sichern, plädiert Boujnah zudem für eine Reform der Altersvorsorge.

Durch eine stärkere Lenkung privater Ersparnisse an die Börse sollen europäische Unternehmen besser finanziert werden. Auch wenn eine gemeinsame IPO-Plattform mit der Deutschen Börse derzeit nicht weiterverfolgt wird, betont Boujnah die Bedeutung der Zusammenarbeit der europäischen Börsen. Nur so könne Europa im globalen Wettbewerb bestehen.

Sollte auch nur ein Teil dieser Ideen umgesetzt werden, dürften Börsenbetreiber wie Euronext davon profitieren. Positiv zu vermerken ist, dass der Analystenkonsens bereits im aktuellen Umfeld von einem Anstieg des Gewinns je Aktie von 4,84 Euro auf 7,39 Euro zwischen 2023 und 2027 ausgeht. Diese unterstellte Ergebnisdynamik ist mit eine der Erklärungen für die gute Kursentwicklung der Aktie im vergangenen Jahr.

Im Dezember konnte sogar erstmals seit 2020 wieder ein neues Schlusshoch markiert werden. Die Charttechnik ist damit aktuell als konstruktiv zu bezeichnen und spricht dafür, investiert zu bleiben. Zur Erinnerung: Wir hatten die Aktie in Ausgabe 26/19 zu Kursen von 66,50 Euro vorgestellt – wobei zur Berechnung der soliden Gesamtperformance auch die bisherigen Dividendenzahlungen von kumuliert 9,69 Euro je Aktie zu berücksichtigen sind (die Ausschüttungen sollen übrigens den Schätzungen zufolge von 2023 bis 2027 von 2,48 Euro auf 3,52 Euro je Aktie steigen).

Interesse geweckt?

Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:

Bestellung

Sollten Sie über einen gültigen Gutscheincode verfügen, können Sie diesen im nächsten Schritt entwerten.
Der Rabattbetrag wird im Warenkorb automatisch vom Gesamtbetrag abgezogen.

Jahresbezug

380,-

Monatsbezug

34,-