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Austria Börsenbrief
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Finanz-Bazooka: Startschuss für Nebenwerte?

12.03.2025 | Austria Börsenbrief Nr. 11/2025

Nachdem sich die wahrscheinlichen künftigen deutschen Koalitionsparteien CDU/CSU und SPD darauf geeinigt haben, den Geldhahn nicht nur für deutlich steigende Rüstungsausgaben, sondern auch für Infrastrukturinvestitionen aufzudrehen und zudem die Schuldenbremse zu reformieren, setzten am Börsentag nach den bekannt gemachten Ausgabeplänen deutsche Aktien und insbesondere auf den deutschen Absatzmarkt fokussierte Nebenwerte zu einer fulminanten Rallye an, wobei es in den letzten Tagen wieder eine gewisse Beruhigung gab. Bei konkreter Betrachtung der Auswirkungen auf unser auf deutsche Small Caps konzentriertes Value Nebenwerte Musterdepot sehen wir als größten Gewinner klar die Allgeier (ISIN DE000A2GS633 – Euro 17,65).

Die Münchner haben mit rund 40% Umsatzanteil im Bereich öffentlich-rechtlicher Kunden ein sehr starkes – unter den bekannten IT-Dienstleistern wohl das stärkste – Exposure im Bereich Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Nachdem Analysten seit über einem Jahr beklagen, das wegen der Schuldenbremse, bzw. einer restriktiven Ausgabenpolitik sich die großen, bereits von Allgeier gewonnenen Ausschreibungen seitens der öffentlichen Hand nur stockend in Umsätze übersetzen, weil die faktischen Abrufe aufgrund blockierter Mittelfreigaben nicht so kommen wie zuvor erhofft, dürfte sich mit der neuen Verschuldungs- Bazooka diese Bremse auf Bundes- und Landesebene nun lösen und Allgeier deutlich profitieren. Dabei sei darauf hingewiesen, dass der Allgeier-CEO auf dem Eigenkapitalforum im vergangenen November davon sprach, dass die bereits gewonnenen Ausschreibungen sich auf fast eine Milliarde Euro an zukünftigem Umsatzpotenzial aufsummieren. Als zweitgrößter Profiteur unseres Musterdepots erscheint uns adesso (ISIN DE000A0Z23Q5 – Euro 85,40). Zum einen fällt auch hier mit 83% Umsatzanteil in Deutschland der absolute Löwenanteil des Geschäfts im Inland an, zudem sind auch bei adesso inzwischen die öffentlichen Auftraggeber die wichtigste Kundengruppe.

Da durch die neue öffentliche Schuldenausweitung die langfristigen Zinsen spürbar anzogen, sollte grundsätzlich auch bei Nebenwerteinvestments weiter darauf geachtet werden, auf finanziell solide Titel zu setzen, deren Bilanzen von einem steigenden Zinsniveau nicht unter Stress gesetzt werden. Da wir in unserer Anlagestrategie Value Nebenwerte ohnehin auf bilanziell und finanziell sehr solide Titel setzen, die unter keiner allzu hohen Zinslast ächzen, sehen wir durch die neue, zu erwartende Schuldenflut bei keinem Musterdepottitel unmittelbare Nachteile, sondern insgesamt klar positive Impulse. Das Ende der langen Durststrecke, die hinter deutschen Nebenwerten liegt, könnte nun durchaus eingeläutet und der Startschuss für eine ohnehin lange überfällige Aufholrallye am 5.3.2025 gefallen sein.

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