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Austria Börsenbrief
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adesso: Q2 sollte im Vorjahresvergleich Besserung zeigen

26.06.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 26/2024

Die adesso-Aktie (ISIN DE000A0Z23Q5 – Euro 92,00) neigte in den letzten Tagen weiter zur Schwäche. Daran konnte auch eine Ersteinschätzung von Oddo BHF aus der vergangenen Woche mit einem Rating von "Outperform" und einem Kursziel von 120 Euro nichts ändern. Der Studie zufolge sollten die bisherigen Marktanteilsgewinne des Beratungs- und IT-Dienstleistungskonzerns künftig zu einer verbesserten Profitabilität führen. Zudem dürfte adesso weiterhin schneller als der Markt wachsen, allerdings mit moderateren Wachstumsraten als in der Vergangenheit, da sich das Unternehmen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Umsatz und Marge konzentriere, hieß es. Aus börsenpsychologischer Sicht könnte die Studie trotz des Ratings „Outperform“ sogar für fallende Kurse mitverantwortlich sein, einfach weil das Oddo-Kursziel für den SDax-Titel doch deutlich unter den Kurszielen der anderen fünf beobachtenden Analysten liegt, was die Sicht außenstehender Investoren auf die Aktie belasten kann. Abseits solch eher kurzfristig wirkender Marktpsychologie bleibt langfristig vor allem die Unternehmensentwicklung entscheidend.

Im Nachgang zur jüngst abgehaltenen Hauptversammlung haben wir uns noch einmal in einem Hintergrundgespräch mit dem Unternehmen über aktuelle Entwicklungen informiert. Wir wollten wissen, wie visibel die für die zweite Jahreshälfte anvisierten Ertragsverbesserungen sind, nachdem das erste Quartal trotz eines weiterhin klar über dem Branchendurchschnitt liegenden Wachstums auf den ersten Blick eher enttäuschende Ertragszahlen brachte (EBITDA 17,8 Mio. Euro, wir berichteten) und auch das zweite Quartal aus saisonalen Gründen gewöhnlich immer das schlechteste des Jahres ist. Vor diesem Hintergrund sind im zweiten Halbjahr ordentliche Ertragssteigerungen nötig, um die Gesamtjahresguidance (EBITDA 110 bis 130 Mio. Euro) noch zu erreichen. adesso verwies zunächst darauf, dass das zweite Halbjahr 2024 in Deutschland fünf Arbeitstage mehr aufweise als das erste Halbjahr. Da jeder zusätzliche oder fehlende Arbeitstag nach unseren Berechnungen einem EBITDABeitrag von rund 4 bis 5 Mio. Euro entspricht, ist dies durchaus ein größerer Faktor. Zudem bessere sich die Auslastung langsam von Monat zu Monat, auch weil zuletzt das Personalwachstum nicht mehr ganz so schnell vorangetrieben wurde, wie noch in den Vorquartalen, hieß es seitens des Unternehmenssprechers. Zudem sei die grundsätzliche Kundennachfrage weiterhin gut.

Aus unserer Sicht ist der Investmentcase hier weiter voll intakt. Bei näherer Betrachtung der Zahlen des ersten Quartals 2024 ist vor allem zu bedenken, dass im Vergleich zum Vorjahresquartal zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen. Bereinigt um diesen Effekt hätte das erste Quartal bereits deutliche Ertragszuwächse gebracht. Da Q2, Q3 und Q4 heuer sogar jeweils einen Arbeitstag mehr bereit stellen als noch im Jahr 2023, sehen wir das Erreichen der 2024er Guidance im Zuge einer zudem sukzessive steigenden Auslastung durchaus noch als realistisch an. Aber auch wenn das EBITDA im laufenden Jahr etwas unter 110 Mio. Euro bleiben sollte, wäre die weiterhin deutlich über dem Branchendurschnitt wachsende adesso mit einem aktuellen Börsenwert von gerade einmal 600 Mio. Euro klar zu günstig gepreist. Wir sehen die Aktie weiter als langfristigen Kauf mit einer fairen Bewertung rund um ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,0, was einem fairen Wert je Aktie rund um 200 Euro entspricht.

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