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Zalando ist nach Kursdrittelung einen Blick wert
26.06.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 26/2024Anfang 2022 hatten wir geschrieben, dass uns die Urgesteine besser als die Internetneulinge im DAX gefallen (vgl. Börsenbrief 3/2022). Seitdem legte der DAX weiter zu, während Hellofresh, Delivery Hero und Zalando weiter massiv absackten. Damals argumentierten wir: „Insbesondere der steigende Zinstrend sorgt für Druck auf hoch bewertete Wachstumsaktien. Diese Entwicklung dürfte noch anhalten.“ Diese Einschätzung erwies sich rückblickend als richtig. Zalando (ISIN DE000ZAL1111 – Euro 21,99) beispielsweise hat sich seit dieser Warnung von damals 66 Euro auf derzeit rund 22 Euro gedrittelt. Mittlerweile beginnt der Zinstrend zu drehen, womit die Chancen auf ein Comeback der deutschen Wachstumstitel steigen. Doch es dürfte noch etwas dauern, bis diese Titel wieder zu gefragten Börsenlieblingen aufsteigen. Zuletzt verstimmte eine Abstufung durch Morgan Stanley bei Zalando. Die Investmentbank senkte das Kursziel von 28 auf 24 Euro. Der zuständige Analyst hält die Wachstumsambitionen von Zalando für recht optimistisch. Der Online-Bekleidungshandel in Europa sei kein attraktiver Teilsektor, da er mit strukturellem Gegenwind zu kämpfen habe.
Wir sehen dies ähnlich: Zalando macht als Online-Versandhändler für Schuhe, Kleidung und Kosmetik einen sehr guten Job, allerdings ist die Konsumneigung derzeit schwach und aggressive Anbieter aus China drücken auf die Wachstumsraten. Immerhin ist Zalando profitabel und zeigt durchaus noch Zuwächse bei der Ertragsentwicklung. Auch die Bewertung mit einem erwarteten 2024er KGV um 30 ist im historischen Vergleich bereits klar gesunken. Einsteigen würden wir derzeit noch nicht, doch weitere Zinssenkungen, eventuell härtere Regeln für die China- Konkurrenz und eine Verbesserung des Konsumklimas könnten mittelfristig für ein rasantes Comeback sorgen.
Zalando sollte jetzt zumindest einmal wieder auf die Beobachtungsliste genommen werden.
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