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Austria Börsenbrief
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Ein Todeskreuz bei US Staatsanleihen wäre ein positives Signal

31.07.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 30/2024

Speziell an der Wall Street waren zuletzt massive Rotationsbewegungen zu registrieren. Mit am auffälligsten war dabei der Trend „raus aus Mega-Caps und rein in Small-Caps“. Wie immer, wenn so etwas passiert, kursieren am Markt dazu diverse Erklärungsansätze. Aus unserer Sicht sind dabei insbesondere die beiden folgenden Einflussfaktoren als plausibel zu erachten.

So verkauften zum einen computergesteuerte Makro-Hedgefonds- Strategien am Mittwoch vor einer Woche Aktien im Wert von 20 Mrd. Dollar und Marktexperten gingen da von weiteren Abgaben aus. Dies ist eine der größten Risikoreduzierungen seit einem Jahrzehnt, schrieb dazu Morgan Stanley. Die Hedge-Fonds werden zunehmend pessimistischer, da sie laut dem zitierten US-Institut vor allem ihre Long-Positionen oder Wetten auf steigende Aktienkurse abbauen, während sie ihre Wetten auf Aktien, von denen sie glauben, dass sie fallen werden, beibehalten und in einigen Fällen sogar erhöhen.

Zum anderen dürfte eine abrupte Aufwärtsbewegung beim Yen zu den aufgetretenen Kursturbulenzen beigetragen haben. Carry- Trader, die sich in Japan zu niedrigen Zinssätzen Geld geliehen hatten, um in höher rentierende Anlagen anderswo auf der Welt zu investieren, waren gezwungen, ihre Long-Positionen einzudecken. Und wahrscheinlich mussten in diesem Zusammenhang auch Positionen bei US-Technologieaktien glattgestellt werden.

Wie lange Einflussfaktoren dieser Art anhalten, ist schwer zu prognostizieren. Vom flatterhaften Anlageverhalten von Spekulanten machen wir unsere Anlagestrategie aber in der Regel nicht zu sehr abhängig. Es sei denn, dass dahinter wirklich handfeste Argumente stecken, die ein neues Vorgehen rechtfertigen. Da es im Marktumfeld ständig zu einem Wandel kommen kann, gilt es, die Entwicklung wie immer genau zu verfolgen, zumal es wahrlich genügend Risikofaktoren gibt, wie etwa insbesondere die (Geo-)Politik.

Ohne eindeutige charttechnische Verkaufssignale verzichten wir aber darauf, zu pessimistisch zu werden. Zumal sich eine Entwicklung abzeichnet, deren Eintreten zumindest historisch betrachtet ein sehr positives Zeichen wäre. Gemeint ist damit die Tatsache, dass die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen kurz davorsteht, ein so genanntes „Todeskreuz“ zu bilden und dazu muss man laut Bank Julius Bär folgendes wissen:

„Die Flut hebt alle Boote, und die Flut aller Fluten ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Auf dem mittel- bis langfristigen Chart sehen wir ein mögliches Todeskreuz, bei dem der gleitende 50-Tage-Durchschnitt (moving average - MAV) unter den 200-Tage-MAV fällt. Wie in dem abgebildeten Chart zu sehen ist, gibt es keinen Spielraum für Interpretationen. Obwohl der Markt nur 40% aller Tage im „Death-Cross-Modus“ verbracht hat, konnte der S&P 500 auf Jahresbasis da um 16% zulegen, verglichen mit nur 2,8% auf Jahresbasis, als sich die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen im „Golden-Cross-Modus“ befanden.

Betrachtet man die wichtigsten Anlageklassen, so zeigt sich, dass alle wichtigen Anlageklassen bei fallenden Renditen besser abschneiden als bei steigenden Renditen, sogar Gold. Nur Rohöl der Sorte Brent schneidet in einem Umfeld fallender Renditen schlechter ab. Daher werden wir in den kommenden Tagen auf weitere Anzeichen für eine kurzfristige Stabilisierung der USGroßunternehmensaktien achten.“

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