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Agrana - Erneute Sonderabschreibung
28.09.2022 | Austria Börsenbrief Nr. 38/2022Agrana (ISIN AT0000603709 - Euro 14,55) steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2022/23 um gut ein Viertel auf 1,79 Mrd. Euro. Das operative Halbjahresergebnis wurde auf 86,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Rückenwind gab es durch das starke Ethanol-Geschäft. Zudem wurden in der Zucker-Sparte wieder schwarze Zahlen geschrieben. Allerdings mussten weitere 91,3 Mio. Euro wegen des Ukraine-Kriegs abgeschrieben werden. Es wurden zahlungsunwirksame Wertminderungen auf Assets und Goodwill im Segment Frucht ermittelt.
Der Vorstand hält an der Prognose fest und erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen EBIT-Anstieg um mehr als 50 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahr, als das EBIT 24,7 Mio. Euro erreichte. Der Aktienkurs reagierte mit einem Kursrutsch auf die erneute Abschreibung sowie das schwierige Umfeld und rutschte auf ein neues Jahrestief ab.
Wir halten den Kurseinbruch angesichts der operativen Verbesserung für übertrieben. Doch das schwierige Umfeld dürfte weiterhin belasten. Agrana hat Schwierigkeiten, die hohen Kosten zügig an die Kunden weiterzugeben. Zudem verspürt der Frucht-, Stärke- und Zucker-Konzern Nachfragerückgänge wichtiger Kunden beispielsweise aus der Papierindustrie.
Wir stufen Agrana derzeit neutral ein. Investierte Anleger sollten zur Absicherung einen Stopp auf Schlusskursbasis um 12,50 Euro vormerken.
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