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Austria Börsenbrief
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Energean: Üppige Dividenden versus Nervenschlacht

30.10.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 43/2024

Beim britischen Gasproduzenten Energean Oil & Gas Plc. (ISIN GB00BG12Y042 – britische Pfund 9,82, Euro 11,64) benötigen investierte Anleger ein strapazierfähiges Nervenkostüm. Das hat damit zu tun, dass das in einen Krieg verwickelte Israel als Standort mehr als 70% zur Gesamtproduktion des Unternehmens beiträgt, was natürlich viele politische Unwägbarkeiten mit sich bringt. Bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse im September hieß es aber, dass der Betrieb in der Region trotz der negativen geopolitischen Entwicklungen weitgehend unbeeinträchtigt fortgesetzt werden konnte. So lag die Betriebszeit der dortigen Floating Production Storage and Offloading-Einheiten (FPSO) bei 99%.

Jüngst hat man übrigens eine zweite Produktionseinheit auf dieser FPSO-Anlage vor der israelischen Küste installiert. Diese Einheit soll die Ölförderung in den kommenden Monaten um bis zu zwei Drittel steigern, von derzeit etwa 15.000 auf 20.000 bis 25.000 Barrel pro Tag. Das Unternehmen produzierte im ersten Halbjahr rund 146.000 Barrel Öläquivalent pro Tag und plant, seine Produktion in den kommenden Jahren durch die Erschließung neuer Vorkommen in Israel, darunter das Katlan- Feld, zu verdoppeln.

Im ersten Halbjahr verzeichnete Energean einen Gewinnanstieg, der vor allem durch die hohe Nachfrage im Sommer in Israel begünstigt wurde. Ansonsten setzt das Unternehmen verstärkt auf Expansionspläne in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, insbesondere in Ländern, die langfristige politische Unterstützung für Erdgas und die Verdrängung von Kohle bieten.

Im Juni kündigte das Unternehmen an, seine Vermögenswerte in Ägypten, Italien und Kroatien an den Private-Equity-Fonds Carlyle für bis zu 945 Mio. Dollar zu verkaufen. Dieser Verkauf unterstützt die Entschuldungsziele des Unternehmens: Energean plant bis 2025 eine Schuldenreduktion um rund 600 Mio. Dollar. Einher geht mit diesem Verkauf auch die Hoffnung auf eine Sonderausschüttung. Am 16. November steht das nächste Geschäftsupdate an und vielleicht gibt es da auch schon weitere Details zu den Dividendenplänen. Wir halten diesen Titel weiter als attraktiven Dividendenbringer für interessant, diese Wette steht aber unter dem Vorbehalt, dass keine negativen politischen Entwicklungen einen Strich durch die Rechnung machen.

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