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Die Überhitzungssignale an der US-Börse mehren sich
11.12.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 49/2024Die Wall Street befindet sich weiterhin in Partylaune. Das zeigt sich unter anderem daran, dass ein Aktienleitindex wie der S&P 500 jüngst erst wieder eine weitere neue Bestmarke gesetzt hat. Und wenn sich die Geschichte wiederholt, dann könnte die Rekordjagd vorerst sogar noch eine weitere Fortsetzung finden. Von der typischen Saisonalität an der Wall Street kommt momentan jedenfalls ein starker Rückenwind. Denn der S&P 500 ist mit Beginn der Jahreskalenderwoche 50 in seinen stärksten Achtwochen-Zeitraum eingetreten. Laut Berechnungen von Julius Bär brachte es diese Zeitspanne in der Vergangenheit auf ein annualisiertes Plus von fast 18%.
Das macht zwar Mut, sowohl Partygänger als auch Börsianer mit Erfahrung wissen aber, dass Feierlaune schnell in einem Kater münden kann. Angesichts dessen gilt es zumindest Notiz davon zu nehmen, dass sich an der Wall Street die kurzfristigen Überhitzungszeichen mehren. Ed Yardeni von Yardeni Research verweist dazu erstens auf das Verhältnis von Bullen und Bären. Denn das Bull/Bear-Ratio von Investors Intelligence ist von 2,3 Mitte Oktober auf zuletzt 3,9 gestiegen. Der Anteil der Bullen hat sich dabei auf 62,9% erhöht und bewegt sich damit in der Nähe historischer Höchststände. Zweitens handelt der S&P 500 11,2% über seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Das könnte darauf hindeuten, dass der Markt überkauft ist, wobei Finanzwerte einen besonders überkauften Eindruck machen.
Drittens geht aus der November-Umfrage des Conference Board zum Verbrauchervertrauen hervor, dass 56,4% der US-Verbraucher in den nächsten 12 Monaten mit einem Anstieg der Aktienkurse rechnen (Grafik). Das ist sogar noch optimistischer als vor dem Einbruch der Techaktien im Jahr 2000. Und viertens zeigen Daten des US-Finanzministeriums, dass der gleitende Dreimonats-Durchschnitt der privaten Käufe von US-Aktien durch Ausländer im September ein Allzeithoch erreichte. Das ist deshalb ein mögliches Problem, weil sich Ausländer früher als schlecht beim Timing des US-Aktienmarktes erwiesen haben.
So gesehen hat sich also durchaus Korrekturpotenzial aufgebaut, was irgendwann demnächst auch wieder einmal einen spürbaren Rückschlag nach sich ziehen könnte. Wobei als Mutmacher nicht unerwähnt bleiben soll, dass Yardeni trotz der von ihm konstatierten vier kurzfristigen Überhitzungssignale langfristig betrachtet optimistisch gestimmt bleibt.
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