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Als Folge transformativer Megakräfte: Blackrock rät Anlegern zu Strategieschwenk
18.12.2024 | Austria Börsenbrief Nr. 50/2024Nicht zuletzt politisch bedingt ist ein Ausblick auf das Jahr 2025 mit vielen Unsicherheiten behaftet. Aus unserer Sicht gleicht es deswegen Scharlatanerie, den Eindruck zu erwecken, dass Prognosen zum Börsenverlauf im neuen Jahr eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit besitzen. Wir halten uns deshalb im internationalen Bereich mit Vorhersagen zum Jahreswechsel zurück. Aber natürlich bleibt es dabei, dass wir intakte langfristige Aufwärtstrends wie an der US-Börse solange spielen, bis solche Trends eindeutig gebrochen sind. Das heißt, bis sich anderslautende Signale ergeben, gehen wir von einem Fortbestand des US-Bullenmarktes aus.
Trotz der geäußerten Vorbehalte gegenüber Ausblicken ist es aber dennoch interessant, sich damit zu beschäftigen, wie führende Marktteilnehmer das Marktumfeld einschätzen. Mit interessanten Thesen wartet hier Blackrock und damit der weltgrößte Vermögensverwalter auf. Deshalb berichten wir nachfolgend auszugsweise darüber. Und zwar hat das Jahr 2024 laut Blackrock gezeigt, dass wir uns nicht in einem typischen Konjunkturzyklus befinden. Anleger sollten daher nicht länger in Konjunkturzyklen denken, in denen kurzfristige Schwankungen der Wirtschaftstätigkeit zu Expansion oder Rezession führen. Stattdessen treiben Megakräfte einen wirtschaftlichen Wandel voran, der den langfristigen Trend immer wieder verschieben könnte und eine breite Palette sehr unterschiedlicher Ergebnisse möglich macht – nach oben und nach unten.
Der Aufbau des Wandels – beispielsweise mit KI-Rechenzentren – erfordert einen umfangreichen Ausbau der Infrastruktur. Die Finanzierung des Wandels angesichts der angespannten öffentlichen Finanzen bedeutet, dass die Kapitalmärkte, einschließlich der privaten Märkte, eine Schlüsselrolle spielen werden. Die Märkte beginnen, diese Veränderungen zu reflektieren: Die „Grandiosen 7“, die zumeist aus Mega-Cap-Technologiewerten bestehen, machen inzwischen fast ein Drittel der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus. Blackrock ist Meinung, dass dies ein Umdenken beim Investieren erfordert und Anlagestrategien in Frage stellt, die auf Bewertungen basieren, die sich wieder den historischen Trends annähern.
Blackrock bleibt daher risikofreudig. Man erhöht die Übergewichtung bei US-Aktien, da man davon ausgeht, dass es mehr und mehr auch KI-Profiteure auch außerhalb des Technologiesektors geben wird. Die Analysten sind auch zuversichtlich, dass USAktien weiterhin besser abschneiden können als ihre globalen Konkurrenten, da sie in der Lage sind, Megakräfte, günstige Wachstumsaussichten, potenzielle Steuersenkungen und regulatorische Lockerungen besser zu nutzen. Umzudenken wäre gegebenenfalls bei einem Anstieg der langfristigen Anleiherenditen oder einer Eskalation des Handelsprotektionismus.
Die teuren Bewertungen von US-Aktien auf der Grundlage des Kurs-Gewinn-Verhältnisses und der Risikoprämien für Aktien ändern für sich alleine noch nichts an der skizzierten Einschätzung. Denn man ist der Meinung, dass Bewertungen die kurzfristige Performance weniger beeinflussen als die langfristige Performance. Die Aktienrisikoprämie – ein gängiger Bewertungsmaßstab – für den gleichgewichteten S&P 500 liege in der Nähe seines langfristigen Durchschnitts und scheine daher weniger von der Transformation betroffen zu sein, so das Urteil.
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