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Global in Gewinner-Aktien investieren.
Der Internationale
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Wie sich trotz Angst im Nacken emotionslos investieren lässt

04.02.2025 | Der Internationale Nr. 03/2025

Seit der vergangenen Ausgabe ging es an den Weltbörsen teilweise ausgesprochen volatil zu. Verantwortlich war dafür zum einen die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zu neuen Zöllen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China sowie irgendwann später auch aus Europa. Zum anderen schürte das chinesische Startup DeepSeek mit seinem kostengünstigen KI-Modell Zweifel an der technologischen Vorherrschaft der USA, weil es offenbar gelungen ist, zu einem Bruchteil der Kosten eine vergleichbare Leistung wie ChatGPT zu erzielen.

Beide Meldungen haben jeweils theoretisch eine große Tragweite, wobei es zum jetzigen Zeitpunkt aber noch verfrüht erscheint, fixe Schlüsse daraus zu ziehen, weil in beiden Fällen noch sehr viel im Fluss ist und sich die Ausgangslage jederzeit auch durch neue Nachrichten wieder ändern kann. Aus Anlegersicht ist das auch deshalb eine Krux, weil damit einiges an Unsicherheit einhergeht und fehlende Planungssicherheit ist normalerweise keine gute Grundlage für steigende Kurse.

Hierzu ein kurzer Exkurs: Der US-Index für wirtschaftspolitische Unsicherheit stieg am Freitag sprunghaft auf 502, was im Vergleich zu den letzten 40 Jahren einen Spitzenwert darstellt (siehe Abbildung). Die historische Beziehung zwischen politischer Unsicherheit und der Risikoprämie für S&P 500-Aktien deutet laut Goldman Sachs darauf hin, dass der jüngste Anstieg der Unsicherheit das geschätzte Zwölfmonats-Kurs-Gewinn-Verhältnis um etwa 3% senken sollte, wenn alle anderen Faktoren konstant bleiben.

Obwohl in Reaktion auf die beiden erwähnten Schreckensmeldungen jeweils anfänglich Panikattacken zu registrieren waren, haben sich die Marktteilnehmer offenbar vorerst dazu entschieden, jeweils auf einen letztlich positiven Ausgang zu setzen. Ob diese Rechnung aufgeht, muss sich allerdings erst noch zeigen. Die hektischen Vorgänge am Markt haben uns aber wieder einmal daran erinnert, wie wichtig es ist, an der Börse einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist nicht immer leicht, aber es gibt Tricks, die zur Selbstdisziplin beitragen können.

Für uns sind dabei die vorherrschenden Kurstrends das wichtigste Hilfsmittel. Das heißt zum Beispiel im laufenden Bullenmarkt denken wir erst dann über einen breit angelegten Ausstieg aus dem Markt nach, wenn es eindeutige charttechnische Verkaufssignale gibt. Bleiben diese aus, hat die Hausse im Zweifelsfall weiteres Vertrauen in ihrem Fortbestand verdient.

Ungeschoren kommt man als Investor auch mit dieser Strategie im Falle eines Marktcrashs oder einer nachhaltigen Trendwende nach unten nicht davon. Aber die skizzierte Vorgehensweise hilft dabei, die beim Investieren regelmäßig auftretenden holprigen Phasen möglichst pannenfrei zu überstehen. Etwas andere Worte für diese Handlungsdevise findet Julius Bär Research-Leiter Christian Gattiker: „Man sollte Ruhe bewahren und weiter die «Wand der Sorge» erklimmen.“ Genau das tun wir, indem wir nachfolgend trotz aller Turbulenzen wieder einen neuen Kauftipp vorstellen.

Die empfohlene Gelassenheit bedeutet aber nicht, dass wir den beiden erwähnten Nachrichtenblöcken keine langfristige Bedeutung beimessen. Im Gegenteil: In beiden Fällen sind damit Hinweise auf massive Verschiebungen bei den derzeitigen Strukturen wie etwa in der Geopolitik oder im Technologiesektor verbunden. Diese dürften im Laufe der Zeit auch Anpassungen bei den verfolgten Anlagestrategien erforderlich machen. Nur scheint uns dafür jetzt die Zeit noch nicht reif zu sein, weil es einfach noch zu viele unbekannte Variablen gibt, um derzeit verlässliche Schlüsse zu ziehen.

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