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Der Internationale
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Die staatliche Schuldenexplosion birgt die Gefahr von Kursturbulenzen in sich

28.05.2024 | Der Internationale Nr. 11/2024

Wir beginnen diesmal mit einem Thema, dessen Entwicklung wir seit geraumer Zeit kritisch beobachten. Es geht um die Verschuldungssituation auf staatlicher Ebene. Als Beispiel nehmen wir die USA, was sich deshalb anbietet, weil es sich um die Wirtschaftsmacht Nummer eins handelt und etwaige Verwerfungen auf den dortigen Finanzmärkten weltweit zu spüren wären.

Hintergrund ist, dass die Kosten zur Begleichung der USStaatsschulden im Jahr 2023 aufgrund hoher Zinsen und eines Rekordschuldenbergs von 34 Billionen Dollar erstmals die Marke von einer Billion Dollar überschritten haben. In den letzten zehn Jahren haben sich die Zinszahlungen für die US-Schulden auch wegen der enormen Staatsausgaben während der Pandemiekrise mehr als verdoppelt. Bei den derzeitigen Raten wächst die US-Staatsverschuldung etwa alle 100 Tage um bemerkenswerte 1 Billion Dollar, was etwa 3,6 Billionen Dollar pro Jahr entspricht, wie Visual Capitalist vorrechnet.

Im Durchschnitt gaben die USA im vergangenen Jahr mehr als 2 Mrd. Dollar pro Tag für Zinskosten aus. Darüber hinaus wird die US-Regierung in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich historisch hohe 12,4 Billionen Dollar für Zinszahlungen ausgeben, was durchschnittlich 37.100 Dollar pro Amerikaner entspricht, so der zitierte Datenspezialist.

Erschwerend kommt hinzu, dass die USA ein hohes Defizit aufweisen, das in den ersten sechs Monaten des Fiskaljahres 2024 (endet am 30.09.) bei 1,1 Billionen Dollar lag. Dieses hat sich aufgrund der um 43% gestiegenen Kosten für den Schuldendienst und einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 31 Mrd. Dollar im Vergleich zum Vorjahr beschleunigt. Darüber hinaus trug eine Erhöhung der Mittel für die Federal Deposit Insurance Corporation um 30 Mrd. Dollar angesichts der regionalen Bankenkrise im Vorjahr wesentlich zum Anstieg des Defizits bei. Insgesamt prognostiziert das CBO, dass bis 2034 etwa 75% des Anstiegs des Bundesdefizits auf die Zinskosten zurückzuführen sein werden, wie Visual Capitalist ausführt.

Es dürfte klar sein, dass dieser Trend nicht ewig so weitergehen kann. Gespannt sind wir jedenfalls schon jetzt darauf, was der Sieger der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen in Sachen künftiger Fiskalpolitik beschließt. Sollten dabei die falschen Entscheidungen getroffen werden, sind Finanzmarktturbulenzen nicht auszuschließen. Wie immer halten wir solche problematischen Themen so lange nur kritisch im Blick, bis sie tatsächlich das Tagesgeschehen an den Finanzmärkten mitdiktieren. Und diese Haltung bedeutet, dass sich an unserer bisherigen Anlagestrategie vorerst nichts ändert.

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