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Negativreaktion auf Omnicom-Fusionspläne
20.12.2024 | Der Internationale Nr. 26/2024Ebenfalls losgelöst vom Musterdepot läuft unser Engagement bei der Omnicom Group Inc. (ISIN US6819191064 – 87,89 Dollar, 85,32 Euro). Nach der Erstbesprechung in Ausgabe 18/24 zu Kursen von 100,43 Dollar bzw. von 90,76 Euro ist dieser Titel zunächst etwas gestiegen, doch jüngst kam es zu einem spürbaren Rücksetzer. Dieser stellte sich ein, als bekannt wurde, dass Omnicom die Interpublic Group übernehmen und das weltweit größte Werbeunternehmen schaffen will. Beide Seiten schlossen eine Vereinbarung, nach der Omnicom 0,344 eigene Aktien für jede Interpublic-Aktie tauschen wird, so dass Omnicom-Aktionäre nach Abschluss (dieser ist für die zweite Hälfte des Jahres 2025 geplant) des Deals 60,6% des kombinierten Unternehmens halten würden. Es wird erwartet, dass im Zuge der Integration Kosten von 750 Mio. Dollar eingespart werden können. Das fusionierte Unternehmen würde jährlich etwa 26 Mrd. Dollar an Bruttoeinnahmen erzielen, gegenüber 18 Mrd. Dollar bzw. 16 Mrd. Dollar bei den Konkurrenten WPP und Publicis. Die damit verbundene Idee lautet natürlich, sich mit Größenvorteilen langfristig gesehen besser am Markt behaupten zu können. Morningstar schreibt dazu folgendes: „Bei diesem Schritt geht es um Größe. Daten und Anzeigentechnologie stehen an der Spitze des Werbe- und Marketinggeschäfts. Das fusionierte Unternehmen wird Zugang zu mehr Daten haben und in der Lage sein, aggressiver in neue Software-Tools zu investieren, insbesondere im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz.“
Die erfolgreiche Zusammenführung von Unternehmen in dieser Größenordnung ist aber nicht einfach, was mit erklärt, warum der Markt mit klaren Kursabschlägen reagierte. Zudem wurden durch das Vorhaben auch wieder Ängste geweckt, dass die traditionelle Medienbranche in Konkurrenz zu den großen Techkonzernen wie Alphabet (Google) und Meta Platforms steht, denen viele Anleger möglicherweise mehr Kompetenz dabei zubilligen, sich den Megatrend Künstliche Intelligenz zu Nutze zu machen, der nach Ansicht mancher Beobachter einen Teil der kreativen Arbeit von Agenturen ersetzen könnte.
Bedenken wie die skizzierten sind zwar nachvollziehbar, momentan geben wir Omnicom aber noch eine Bewährungschance, denn es kann genauso gut sein, dass der anvisierte Zusammenschluss zu einem Erfolg wird. Entscheidend ist ohnehin, wohin die Reise beim Ergebnis geht. Und in dieser Hinsicht ist es so, dass Omnicom sehr günstig bewertet erscheint.
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