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Hanseatischer Börsendienst
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Trübes Wetter belastete

22.05.2023 | Hanseatischer Börsendienst Nr. 11/2023

Hornbach Holding (ISIN DE0006083405 – Euro 68,80) verbuchte weiterhin eine stabile und starke Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten. So wurde der Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23 um 6,6% auf ein neues Rekordniveau von 6,3 Mrd. Euro ausgeweitet. Dabei gewann Hornbach Marktanteile in Deutschland und in allen internationalen Märkten im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau. So lag der Marktanteil von Hornbach Baumarkt im Kalenderjahr 2022 in Deutschland bei 14,9% gegenüber 13,1% im Jahr 2019. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) sackt im Einklang mit der eigenen Prognose und den vorläufigen Zahlen um 20% auf 290 Mio. Euro ab. Insbesondere die Inflation entlang der gesamten Wertschöpfungskette und der Kostendruck lasteten auf der Profitabilität. Darüber hinaus wirkten sich gestiegene Filial- und Personalkosten aus. Der Jahresgewinn je Aktie rutschte gegenüber dem starken Vorjahresniveau um 21% auf 9,83 Euro nach unten. Von diesem Gewinn sollen unverändert 2,40 Euro als Dividende ausgeschüttet werden (Dividendenrendite 3,5%). Der Vorstand wies darauf hin, dass für das bereinigte EBIT angesichts des herausfordernden Umfelds ein Rückgang um etwa 5% bis 15% nicht ausgeschlossen werden könne und verwies auf das verregnete Wetter im März und April sowie die getrübte Konsumstimmung. Somit rechnet das Management aufgrund des verzögerten Starts in die Frühjahrssaison mit einem deutlich niedrigeren Ergebnis im ersten Quartal als im Vorjahresquartal. Als Reaktion auf diese Herausforderungen will der Vorstand Kosten senken. Auf Basis der positiven Branchen- und Verbrauchertrends, insbesondere bei der energetischen Sanierung, zeigt sich der Vorstand in Bezug auf die mittelfristigen Perspektiven des Unternehmens jedoch zuversichtlich. Auf der Bilanzpressekonferenz wies der Vorstand darauf hin, dass der Mai schon eine bessere Tendenz zeigte, als dies im März und April der Fall war. Am Freitag wurden zwei Insiderkäufe zu Kursen um 67 Euro gemeldet, die anzeigen, dass der Vorstand das aktuelle Kursniveau als attraktiv einstuft.

Wir sehen dies ebenso. Hornbach Holding dürfte im laufenden Geschäftsjahr rund 9 Euro je Aktie verdienen können. Damit wäre dieser substanzstarke Handelsgigant nur mit einem KGV von 7,6 bewertet. Dies erscheint uns zu niedrig. Uns gefällt hier unter anderem das Management und deren wertschaffende Mittelverwendung. Zunächst wurde zum richtigen Zeitpunkt in den Ausbau des Onlineangebotes investiert und jetzt ist die Konzernmutter dabei, die Tochter Hornbach Baumarkt vollständig zu erwerben und damit die Aktienstruktur zu vereinfachen. Beide Maßnahmen bewerten wir aus Aktionärssicht sehr positiv. Wir stufen den jüngsten Kursrutsch als Nachkaufchance für risikobereite Anleger ein.

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