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Bank of England als Zünglein an der Waage

15.07.2024 | mein Geld.plus Nr. 07/2024

Wie erwartet hat die Labour-Partei die kurzfristig ausgerufenen Neuwahlen im Vereinigten Königreich deutlich gewonnen. Keir Starmer ist neuer Premierminister und löst Rishi Sinak ab. Der Regierungswechsel ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Marktteilnehmer auf Großbritannien blicken.

Unter der neuen Regierung könnten die Handelsbeziehungen zur EU verbessert werden, nachdem diese infolge des Brexits lange Zeit gelitten hatten. Beide Seiten würden davon profitieren. Wichtig ist aber auch der Blick auf die Bank of England.

Radikaler Wandel bleibt aus

Ähnlich wie im Fall der Fed oder der EZB schauen Börsianer derzeit bei der Geldpolitik ganz genau hin. Laut Gordon Shannon, Porfoliomanager bei TwentyFour Asset Management, einer auf Fixed-Income- Anlagen spezialisierten Vontobel-Tochtergesellschaft, interessiert es den Markt für britische Staatsanleihen viel mehr, was die Bank of England im August tut, als der anstehende Regierungswechsel. Da Labour zugesagt hatte, an den bestehenden fiskalischen Regeln für die Staatsverschuldung festzuhalten, hatten die Gilt-Anleger laut Shannon dem Ereignis ohnehin relativ gelassen entgegengesehen.

„Wir werden abwarten, wie schnell und in welchem Umfang die Labour-Party in den kommenden Jahren Arbeitsmarktreformen und ihre Wohnungsbaupolitik umsetzt. Sollten sich die Probleme mit der Produktivität und dem Lohnwachstum im Vereinigten Königreich eher verschlimmern als lösen, hätte dies besorgniserregende Auswirkungen auf die Inflation, aber im Moment sehen die Anleihewächter noch gelassen zu“, so Shannon.

Potenzial für den FTSE 100

Im Hinblick auf die Entwicklung des britischen Aktienmarktes scheinen sich Börsianer mit einer neuen Labour-Regierung und einem Premier Keir Starmer abgefunden zu haben. Mitte Mai hatte das Leitbarometer FTSE 100 bei rund 8.474 Punkten ein neues Rekordhoch erreicht. Gründe dafür waren die auf 2 Prozent zurückgegangene Inflation und das in diesem Jahr im Vergleich zu einigen großen Volkswirtschaften, allen voran Deutschland, höhere BIP-Wachstum.

Die Ausrufung von Neuwahlen hatte zwar für einen kleinen Rücksetzer gesorgt, inzwischen haben sich die Kurse jedoch wieder stabilisiert. Dabei bleibt die Aussicht auf Leitzinssenkungen, ähnlich wie in den USA, neben der wirtschaftlichen Erholung eine der großen Triebfedern am britischen Aktienmarkt. Dem FTSE 100 fehlen jedoch im Vergleich zu den großen US-Indizes die Big-Tech-Werte, die derzeit das Börsengeschehen bestimmen.

Besonders ärgerlich dürfte daher auch die Entscheidung des heimischen Chipentwicklers ARM gewesen sein, im September des vergangenen Jahres in den USA an die Börse zu gehen. Dafür kann der FTSE 100 mit einer Reihe von Branchenriesen aus traditionelleren Segmenten wie Gesundheitswesen (AstraZeneca), Öl (Shell), Finanzen (HSBC) oder Konsumgüter (Unilever) aufwarten, die gegenüber vielen US-Aktien deutlich günstiger bewertet sind und gleichzeitig auf nachhaltig steigende Gewinne verweisen können.

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