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Marktlage: Ist das schon die Jahresendrallye?

13.11.2023 | mein Geld.plus Nr. 11/2023

Bis Ende Juli hatten die Aktienmärkte fast ohne Unterbrechung haussiert. Seitdem war etwas der Wurm drin. Als der NASDAQ Composite zuletzt eine Serie von neun Gewinntagen in Folge hingelegt hatte und der S&P 500 acht Tage in Serie mit Kurszuwächsen verzeichnen konnte, dachten Anleger bereits an eine Weihnachts- bzw. Jahresendrallye. Ob diese Erwartungen zu hoch waren, wird sich bald herausstellen.

Jerome Powell sorgt für eine kalte Dusche

Die US-Notenbank Fed hatte bei ihrer jüngsten Sitzung am 1. November die Leitzinsen unverändert gelassen. Dies war jedoch weitgehend erwartet worden. Vielmehr hatte Notenbankchef Jerome Powell ein baldiges Ende der Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. Zwar ließ er eine Tür offen, um bei entsprechenden Daten reagieren zu können, Marktteilnehmer gehen nun jedoch davon aus, dass der Zinsgipfel erreicht ist.

Allerdings dürften es auch Erwartungen an baldige Leitzinssenkungen gewesen sein, die den Aktienmärkten in den vergangenen Tagen zu einer Erholung verholfen hatten. Genau diesen schob Powell jedoch zum Ende der vergangenen Woche einen Riegel vor. Er hatte die Märkte gewissermaßen dafür gemaßregelt, dass diese zu aggressiv auf baldige Leitzinssenkungen gesetzt hatten.

Der Chef der US-Notenbank warnte davor, dass diese „nicht zuversichtlich“ auf dem Weg zu ihrem 2-Prozent-Inflationsziel seien. Zudem wollten sich die US-Währungshüter nicht von Disinflationsdaten „in die Irre führen“ lassen. Nur weil die Zentralbanken ihre Zinserhöhungen beendet haben könnten (was nicht garantiert ist), heißt das nicht, dass sie sich beeilen werden, die Zinsen zu senken und/oder das Quantitative Tightening (QT) zu verlangsamen.

Es wird schwer, Wachstum zu erzeugen

Die Freude der Börsianer über ein Ende der Leitzinsanhebungen vonseiten der Fed könnte jedoch durch eine stärker als erwartete Konjunkturdelle eingetrübt werden. In den USA lieferten die jüngsten Arbeitsmarktdaten ein Indiz für eine wirtschaftliche Abkühlung. So lag der Beschäftigungsaufbau im Oktober in der größten Volkswirtschaft der Welt nur noch bei 150.000. Darüber hinaus lieferten auch die jüngsten Geschäftsergebnisse Anzeichen dafür, dass sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert.

Im aktuellen Umfeld ist es für Unternehmen besonders schwer, Umsatzerlöse zu generieren. Beim Gewinn kann man, vor allem in den USA, kurzfristig die Steuerquote etwas beeinflussen und damit die Gewinne ein wenig steuern. Zudem setzen Unternehmen besonders stark auf Kostensenkungen, da sie es schwer haben, Wachstum zu erzeugen.

Bis zuletzt hatten rund 80 Prozent der Unternehmen im S&P 500 ihre Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Während die Erwartungen an den bereinigten Gewinn je Aktie in 82 Prozent der Fälle übertroffen wurden, lagen die Umsätze laut FactSet lediglich in 62 Prozent der Fälle oberhalb der Konsensschätzungen. Zudem sorgten die schwächeren Konjunkturaussichten dafür, dass die ein oder andere Prognose enttäuschend ausfiel. Trotzdem haben sich die Märkte bisher robust gezeigt.

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