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Orange steht trotz unveränderter Jahresprognose im Abseits an der Börse

02.01.2025 | Money Mail Nr. 001/2025

Der Kurs dieser Altempfehlung hat sich im Vorjahr nicht gut geschlagen und das, obwohl es durchaus andere europäische Branchenvertreter, wie etwa die von uns ebenfalls favorisierte Deutsche Telekom gab, die sich richtig gut entwickelt haben.

Auffällig dabei ist, dass es mit der Notiz des französischen Telekomkonzerns abwärts ging, obwohl man zuletzt die Jahresprognose bestätigt hat, die ein EBITDAaL-Wachstum nach Leasingkosten im niedrigen einstelligen Prozentbereich und einen organischen Cashflow aus dem Telekomgeschäft von mindestens 3,3 Mrd. Euro vorsieht. Im dritten Quartal 2024 hat die Gesellschaft den Umsatz (plus 1,6% auf 9,995 Mrd. Euro) etwas stärker gesteigert als erwartet, was auf die Umsatzdynamik und das Wachstum im Privatkunden-Service in allen Geschäftsbereichen zurückzuführen war. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingkosten (EBITDAaL) – die vom Unternehmen bevorzugte Kennzahl – stieg um 2,7% auf 3.345 Mio. Euro.

Schwieriger Heimatmarkt: Schlecht gelaufen für die Aktie ist es laut Baader Bank ab Juni aufgrund eines neuen Preiskampfes, der von Altice in Frankreich initiiert wurde, und eines schwierigen politischen Umfelds in Frankreich. Die Aktie fiel damals zunächst um 12%, erholte sich aber im Laufe des Sommers vollständig und profitierte wie ihre Konkurrenten von den sinkenden USAnleiherenditen. Seit Anfang Oktober ist die Aktie angesichts wieder steigender Anleiherenditen und neuer Unsicherheiten in Bezug auf den französischen Staatshaushalt wieder spürbar gesunken, trotz eines starken dritten Geschäftsquartals, das eigentlich dazu hätte beitragen können, die Sorgen über den Preiskrieg in Frankreich abzuschwächen.

Aus der Sicht von Morgan Stanley erlebte der Telekommarkt in Frankreich von 2019 - 2023 eine Phase der Marktbereinigung. Dennoch habe man im Vorjahr wieder stärkere Werbeperioden festgestellt (z. B. Back to School). Sowohl Bouygues als auch Iliad bieten demnach ihrer FMC-/Konvergenzkundenbasis nahezu unbegrenzte Mobilfunkpakete für nur 10 Euro/Monat an. Iliad habe dabei seine Haltung bekräftigt, seine Preise bis 2027 einzufrieren. Die Analysten glauben auch, dass SFR versuchen könnte, einige verlorene Marktanteile zurückzugewinnen, um die jüngste Umsatz-/EBITDA-Schwäche zu überwinden. Dabei seien die aktuellen Billigangebote von SFR im unteren (acht Euro für 100Gb, gegenüber zehn Euro bei Orange Sosh) und mittleren Segment (11 Euro für 200Gb) sehr wettbewerbsfähig.

Analystenstimme: Barclays Research schrieb zu unseren Mitfavoriten kürzlich im Rahmen einer bekräftigten Kaufempfehlung, die mit einem unveränderten Kursziel von 12,50 Euro versehen ist, folgendes: „In Frankreich hat Orange dem sich im Laufe des Jahres verschärfenden Wettbewerb bisher weitgehend standgehalten. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dieser Kurs im 4. Quartal 2024 geändert hat, aber das Jahr 2025 dürfte nach unserer Ansicht eine größere Herausforderung darstellen, da sich das Preisumfeld weiter verschlechtert. Wir erwarten, dass sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze von ca. +1% im Jahr 2024 auf null verlangsamen wird. Da die Wholesale- Umsätze voraussichtlich sinken werden (-5% gegenüber Vorjahr), erwarten wir, dass das Ergebnis in Frankreich negativ wird (ca. -1% gegenüber Stagnation in 2024e). Daher wird die Herausforderung für Orange darin bestehen, den Umsatzrückgang durch zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen auszugleichen.

Presseberichten zufolge bereitet Orange einen neuen Vorruhestandsplan für seine leitenden Angestellten vor. Die Maßnahme dürfte etwa 10% der französischen Belegschaft betreffen. Das Unternehmen hat diesen Plan und seine potenziellen Auswirkungen noch nicht bestätigt, aber auf der Grundlage des vorherigen Plans könnte dies bereits bis 2025 (mit steigender Tendenz) jährliche Einsparungen von mehr als 50 Mio. Euro bedeuten, was eine Stabilisierung des EBITDA im Jahr 2025 ermöglichen würde. Bei anhaltendem Wachstum in Afrika und ME sollte das Unternehmen in der Lage sein, ein leichtes Wachstum auf Gruppenebene zu erzielen.

Bewertung, Performance und Anlageempfehlung: Der aktuelle Kurs bewegt sich klar unter dem Einstiegsniveau von 10,88 Euro bei der Erstbesprechung in Ausgabe 30/23. Mit Blick auf die bisher erzielte Gesamtperformance sind seitdem vereinnahmte Bruttodividenden zu 1,42 Euro je Aktie zu berücksichtigen. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Analystenkonsens mit einer Ausschüttung von 0,74 Euro je Aktie, woraus sich gemessen an der aktuellen Notiz eine Rendite von attraktiven 7,79% ergibt. Als moderat einzustufen ist zudem das geschätztes KGV von 8,3, das sich basierend auf den Ergebnisschätzungen für 2025 ergibt. Bewertungsüberlegungen bringen uns zu der Empfehlung, hier am Ball zu bleiben, obwohl der Chart zunächst noch nicht allzu viel positive Kursdynamik verspricht.

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