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BAE Systems sollte weiter vom geopolitischen Umfeld begünstigt sein

24.02.2025 | Money Mail Nr. 016/2025

BAE Systems (ISIN GB0002634946 –12,555 britische Pfund, 15,62 Euro) sollte weiter vom geopolitischen Umfeld begünstigt sein: Beim Ukraine-Krieg wird zwar über einen Waffenstillstand verhandelt, aber die meisten Aktien von europäischen Rüstungsherstellern haben sich zuletzt trotzdem weiterhin gut gehalten. Das ist laut Baader Bank eine außergewöhnliche Entwicklung und hat damit zu tun, dass das Konzept der Friedensdividende zuletzt eine neue Wendung erlebt hat: Denn es geht selbst bei einem Waffenstillstand in der Ukraine speziell in Europa um mehr Ausgaben für Verteidigungsgüter statt am weniger.

Die jüngsten Äußerungen von führenden US-Politikern wie Trump, Vance oder Rubio, wonach sich Europa nicht mehr unter dem US-Verteidigungsschirm sonnen darf, gehen mit der Forderung der USA nach höheren Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Mitglieder einher. So gesehen könnte es gut sein, dass die Europäer wesentlich mehr als die bisher vereinbarten 2% des BIPs für Verteidigungsausgaben aufwenden müssen. Und falls das so sein sollte, hilft das Vertretern aus der Rüstungsbranche natürlich beim Geschäfte machen.

Grundsätzlich betrachtet könnte das auch positiv sein für BAE Systems, da es sich bei dieser in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit sowie Luft- und Raumfahrt tätigen Gesellschaft um das größte Verteidigungsunternehmen in Europa handelt. Allerdings ist man gleichzeitig auch einer von sechs Hauptauftragnehmern des US-Verteidigungsministeriums und weil dort die Trump-Regierung mit der Axt in der Hand auch bei der Verteidigung nach Einsparoptionen sucht, könnte dies erklären, warum die BAE-Aktien zuletzt nicht mehr auf neue Kursbestmarken vorstoßen konnten.

Auftragslage nach wie vor gut: Was den Geschäftsgang angeht, hat unser Mitfavorit im Geschäftsjahr 2024 von steigenden Verteidigungsbudgets profitiert und ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt. Der Umsatz stieg um 14% auf 28,34 Mrd. Pfund, während das bereinigte EBIT ebenfalls um 14% auf 3,015 Mrd. Pfund anzog. Der Nettogewinn legte auf 1,96 Mrd. Pfund zu und übertraf damit die Erwartungen.

Der Auftragsbestand erreichte mit 77,8 Mrd. Pfund ein Rekordniveau, gestützt durch milliardenschwere Lieferverträge, unter anderem mit Australien. Der Auftragseingang lag bei 33,7 Mrd. Pfund, unter dem Vorjahreswert von 37,7 Mrd. Pfund. Trotz des leichten Rückgangs bleibt das Unternehmen aufgrund seines wertsteigernden Geschäftsmodells optimistisch.

Für 2025 rechnet BAE Systems mit einem weiteren Umsatzanstieg um 7% bis 9% auf bis zu 31,59 Mrd. Pfund. Das bereinigte EBIT soll zwischen 3,26 Mrd. und 3,50 Mrd. Pfund liegen. Der Gewinn je Aktie soll um 8% bis 10% wachsen. Zudem wurde eine Dividendenerhöhung um 10% auf insgesamt 33 Pence je Aktie beschlossen.

Analystenstimme: Die Jahreszahlen 2024 sind aus Sicht der DZ Bank insgesamt positiv ausgefallen. Höhere Verteidigungsanstrengungen in Europa sorgen für ein prall gefülltes Orderbuch. Das Wachstum von BAE Systems wird sich Einschätzung der zuständigen Analysten bei dem deutschen Kreditinstitut aufgrund des positiven Marktumfeldes fortsetzen.

Allgemein rechnet man angesichts der zugenommen geopolitischen Spannungen mit einem positiven Marktumfeld für Hersteller von Militärtechnik. BAE Systems ist in den USA, dem größten frei zugänglichen Rüstungsmarkt der Welt, bereits sehr gut positioniert (ca. 44% Umsatzanteil). Durch die Übernahme von Ball Aerospace, die in das US-Geschäftsfeld „Space & Mission Systems“ umbenannt und in den Bereich „Electronic Systems“ integriert wurde, konnte die Marktposition im wichtigen US-Markt in 2024 weiter ausgebaut werden.

BAE Systems ist in Europa ein wichtiger Partner für den Eurofighter Typhoon, der europäische Lenkflugkörper- und Flugabwehrspezialist MBDA und mit dem Landgeschäft von BAE Systems Hägglunds in Schweden gut positioniert. Die Analysten gehen davon aus, dass sich eine höhere Nachfrage nach Verteidigungs- und Sicherheitstechnik aufgrund der zahlreichen Kriegsschauplätze weltweit positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auswirken wird. Die DZ Bank bleibt bei ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 17 Pfund.

Bewertung, Performance und Anlageempfehlung: Die geopolitische Lage sorgt weiterhin für eine starke Nachfrage nach Rüstungsgütern, insbesondere aus den USA und Europa. Das Unternehmen arbeitet an strategischen Partnerschaften, etwa mit Airbus, um unbemannte Kampfsysteme weiterzuentwickeln. BAE Systems sieht sich für zukünftiges Wachstum gut aufgestellt und erwartet anhaltend positive Marktbedingungen. Vor diesem Hintergrund raten wir dazu, investiert zu bleiben.

Gemessen an dem vom Konsens unterstellten stetigen Gewinnwachstums ergibt sich für 2028 ein geschätztes KGV von 12,5, was uns nach wie vor vertretbar erscheint. Damit der Titel auch aus charttechnischer Sicht interessant bleibt, ist es jedoch wichtig, dass in nächster Zeit neue Kurshöchststände erreicht werden, um die Gefahr einer Topbildung zu vermeiden. Aus Vorsichtsgründen belassen wir den in Ausgabe 78/24 eingeführten Stopp-Loss bei 10,50 Pfund knapp über dem Einstiegskurs von 10,08 Pfund (11,92 Euro) aus der Erstbesprechung in Money Mail Ausgabe 104/23.

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