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Dax dank Fiskalpaket mit einem weiteren Wochenplus -

10.03.2025 | Money Mail Nr. 020/2025

es stellt sich aber die Frage, ob kurzfristig die Kraft für noch weitere Kursgewinne reicht?

Der Dax gab am vergangenen Freitag zwar deutlich nach, das hinderte den deutschen Aktienleitindex aber nicht daran, im Wochenvergleich ein klares Plus von 2,0% einzufahren. Bei einem zum Ende der Vorwoche markierten Schlussstand von 23.008,94 Punkten ist der charttechnische Aufwärtstrend intakt.

Wobei erwähnenswert ist, dass der Dax in diesem Jahr insgesamt schon 21 neue Schlussrekorde aufgestellt hat. Das ist eine reife Leistung, allerdings ist die Ausgangslage nach den starken Aufschlägen der vergangenen Wochen von einer überkauften Marktverfassung geprägt, so dass es nicht verwundern würde, wenn sich die deutsche Börse demnächst erst einmal eine Verschnaufpause gönnt.

Dass sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt in der Vorwoche trotz eines US-Präsidenten, der Europa nicht nur mit höheren Zöllen, sondern auch mit dem Austritt aus dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO droht, erneut gut geschlagen haben, ist vor allem auf ein geplantes historisches Konjunkturpaket in Deutschland zurückzuführen.

Raiffeisen Research schreibt hierzu folgendes: „Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll für Verteidigungsausgaben gelockert und ein Sonderfonds für die Sanierung der Infrastruktur in Höhe von 500 Mrd. Euro geschaffen werden. An den Börsen wurde dies gefeiert, denn sollten die Impulse zeitnah in der Realwirtschaft ankommen, könnten sie die Risiken durch drohende US-Zölle und eine schwächere US-Konjunktur teilweise ausgleichen.

Doch jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Aufgrund der in diesem Zusammenhang stark ansteigenden Staatsverschuldung ist davon auszugehen, dass der Staat bei Neuemissionen auch höhere Zinsen zahlen muss, wodurch auch die Renditen vor allem am langen Ende deutlich gestiegen sind (Versteilerung der Zinsstrukturkurve). Tatsächlich war der jüngste Renditeanstieg der stärkste seit der Wiedervereinigung in Deutschland im Jahr 1990.

Zudem stellt sich die Frage, was das neue Schuldenpaket für die zukünftige Zinspolitik der EZB bedeutet. Es wird erwartet, dass die staatlichen Fiskalpakete das Wachstum ankurbeln und gleichzeitig den Inflationsdruck erhöhen. Wie erwartet hat die EZB gestern die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Allerdings wird die Geldpolitik nun als "spürbar weniger" restriktiv eingeschätzt, was den weiteren Zinspfad unsicherer macht.

Angesichts der vielen Baustellen sind wir wirklich sehr gespannt, wie sich die Dinge an den Börsen weiterentwickeln. Die Lage ist aus unserer Sicht so verworren, dass wir nicht wirklich eine feste Meinung dazu haben, was in den nächsten Wochen passieren wird. Die aus unserer Sicht komplett verrückte US-Politik macht uns zwar skeptisch, aber bisher haben Dax & Co. trotzdem performt, obwohl die US-Aktienleitindizes neuerdings Schwäche zeigen. Und falls dieser letztgenannte Trend weiter anhalten sollte, wäre es schon sehr überraschend, wenn sich der Aktienmarkt in Deutschland von den Tendenzen in den USA und somit der Weltleitbörse langfristig abkoppeln könnte.

Losgelöst von den übergeordneten Themen wie Zölle und Fiskalpakete erwartet die Anleger in der kommenden Woche ein Terminkalender, der in Punkto Konjunkturdaten weniger dicht besetzt ist als in der Vorwoche. Dennoch stehen einige wichtige Veröffentlichungen an. Besonders im Fokus stehen die USA, wo am Mittwoch die Verbraucherpreise und am Donnerstag die Erzeugerpreise bekanntgegeben werden. Diese Daten sind von entscheidender Bedeutung, da Marktteilnehmer gespannt darauf warten, ob die jüngsten Zollerhöhungen zu einem Wiederaufflammen der Inflation führen. Die Inflationsentwicklung wird wiederum maßgeblichen Einfluss auf die Zinserwartungen der Finanzmärkte und die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank haben.

In Deutschland werden am Freitag die endgültigen Verbraucherpreisindex- Daten für Februar veröffentlicht, nachdem bereits vorläufige Zahlen vorgelegt worden sind. Ebenfalls am Freitag sollte das Reuters/Uni Michigan Verbrauchervertrauen Beachtung finden.

Im Unternehmenskalender sind mit Volkswagen (11.03.), Porsche AG (12.03.), Rheinmetall, Hannover Rück (beide 13.03.) sowie BMW (14.03.) mehrere Vertreter aus dem Dax zu finden, die ihre neuen Geschäftszahlen präsentieren. In den USA sind vor allem die Ergebnisse von Oracle (11.03.) und Adobe (12.03.) von Interesse.

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