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Gerresheimer ist umrankt von Übernahmegerüchten

14.03.2025 | Money Mail Nr. 021/2025

Gerresheimer (ISIN DE000A0LD6E6 – 76,70 Euro) ist umrankt von Übernahmegerüchten: Längst nicht so gut wie die Hannover Rück laufen die Anteilsscheine dieses deutschen Verpackungsherstellers. Der Titel notiert deutlich unter dem Rekordhoch von 122,90 Euro vom September 2023 und auch gemessen an unserem Empfehlungskurs von 82,45 Euro bei der Erstbesprechung in Ausgabe 24/23 stehen selbst unter Berücksichtigung einer bisher vereinnahmten Bruttodividende von kumuliert 2,50 Euro je Aktie kleinere Buchverluste angeschrieben.

Unsere Hoffnung darauf, dass diese wieder ausgebügelt werden, beruht momentan vor allem darauf, dass sich Presseberichten zufolge offenbar eine Übernahme durch Finanzinvestoren anbahnt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg befinden sich die Beteiligungsgesellschaften Warburg Pincus und KKR & Co. in fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Kauf von Gerresheimer. Andere Interessenten, darunter Bain Capital, sind demnach bereits aus dem Rennen ausgeschieden.

Warum der Kurs gefallen ist: Der MDax-Vertreter, bekannt für seine Glas- und Kunststoffverpackungen für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie, geriet Ende 2024 besonders stark unter Druck, als Novo Nordisk enttäuschende Studiendaten zu seinem Abnehmmittel Cagrisema veröffentlichte. Das Medikament wird mit einer Doppelkammer-Spritze verabreicht – einem margenstarken Produkt, das für Gerresheimer ein bedeutendes Geschäftsfeld darstellt.

Die enttäuschenden Studiendaten ließen Zweifel an den Marktaussichten von Cagrisema aufkommen, was wiederum die Fantasie für ein starkes Wachstum dieses Geschäftsbereichs von Gerresheimer dämpfte. Als Reaktion darauf verlor die Aktie erheblich an Wert.

Attraktives Übernahmeziel dank schwacher Kursentwicklung: Für Finanzinvestoren könnte Gerresheimer gerade wegen dieser Kurskorrektur interessanter geworden sein. So bewegt sich die Marktkapitalisierung mit etwa 2,65 Mrd. Euro weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Zusätzliche Übernahmefantasie entsteht durch die Neuaufstellung des Behälterglasgeschäfts, die im Zuge der Übernahme der italienischen Bormioli Pharma Gruppe Ende 2024 erfolgte. Die laufende Integration und strategische Neuausrichtung könnten für Private- Equity-Gesellschaften attraktive Wertsteigerungspotenziale bieten.

Obwohl Warburg Pincus und KKR derzeit die besten Karten haben, gibt es laut Bloomberg noch erhebliche Hürden auf dem Weg zu einem möglichen Deal. Ein Angebot mit nur geringem Aufschlag auf den aktuellen Kurs hätte wohl wenig Aussicht auf Erfolg, zumindest hoffen auch wir, dass diese Einschätzung richtig ist. Denn Gerresheimer verfügt im Grunde genommen trotz aller kurzfristigen Herausforderungen über solide mittel- bis langfristige Perspektiven für Wachstum (den Gewinn je Aktie sieht der Konsens von 2024 bis 2028 von 3,18 Euro auf 9,20 Euro steigen) und Margenentwicklung.

Folglich dürften investierte Aktionäre auf eine deutliche Prämie auf den aktuellen Kurs pochen, falls sie vor die Entscheidung gestellt werden sollten, ob sie im Zuge einer Übernahme verkaufen oder nicht. Vor diesem Hintergrund halten wir an dieser Position vorerst weiter fest.

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