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Dax erstmals mit einer Schlussnotiz über 19.000 Punkten – die weiteren Kursaussichten hängen nun nicht zuletzt vom US-Konjunkturverlauf ab
23.09.2024 | Money Mail Nr. 077/2024Der Dax schloss in der Vorwoche zwar erstmals über der Marke von 19.000 Punkten, am Ende reichte es bei einem am Freitag markierten Schlussstand von 18.720,01 Punkten aber im Wochenvergleich nur für ein kleines Plus.
Das heißt, von der am vergangenen Mittwoch von der US-Notenbank beschlossenen deutlichen Zinssenkung konnte der deutsche Leitindex bisher letztlich nicht nachhaltig profitieren. Dabei sorgte zum Wochenschluss auch eine erneute Gewinnwarnung aus dem Autosektor – dieses Mal ausgesprochen von Mercedes-Benz – für einen Stimmungsdämpfer. Denn das erinnerte die Anleger daran, dass sich auch etliche der deutschen Großkonzerne derzeit geschäftlich gesehen auf dünnem Eis bewegen.
Vor dem Hintergrund eines global gesehen vielerorts relativ trägen volkswirtschaftlichen Umfelds dürfte sich das Augenmerk der Anleger direkt auf den Auftakt in die neue Woche richten. Denn da steht am Montag die Bekanntgabe der Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone an sowie am Dienstag die Vorlage des Ifo-Geschäftsklimas in Deutschland. Als Beobachter darf man gespannt sein, ob von den jüngsten Zinssenkungen der EZB vielleicht bereits erste positive Impulse ausgehen, wobei die Erwartungen im Vorfeld diesbezüglich eher gering sind.
Interessantes schreibt in diesem Kontext die Commerzbank in einer Publikation vom Freitag interessantes, wobei sich die Ausführungen wie folgt lesen:
Ein Blick auf die Entwicklung der DAX-Gewinnmargen zeigt, wie wichtig es ist, dass der US-Konjunktur eine sanfte Landung gelingt. So ist die von Analysten erwartete durchschnittliche Dax-Gewinnmarge in vergangenen Phasen, in denen die US-Konjunktur trotz Leitzinssenkungen in eine Rezession gerutscht ist, deutlich gefallen. Nach dem Leitzinsschritt im Jahr 2007 sackte die erwartete Gewinnmarge von 6% Richtung 0% ab, und nach der Leitzinssenkung im Jahr 2019 ging die Dax-Gewinnmarge von 5,5% auf 2,0% nach unten.
Aktuell erwarten die Analysten, dass bei den Dax-Unternehmen von 100 Euro Umsatz durchschnittlich 5,8 Euro als Nachsteuergewinn übrigbleiben, verglichen mit einem langjährigen Mittel von 4,5 Euro. Diese recht hohen Erwartungen werden wohl nur eintreten, wenn zum einen die US-Wirtschaft sanft landet und zum anderen Chinas Konjunktur die aktuelle Schwächephase hinter sich lässt.
Auch der Blick auf die Kurs-Buchwert-Bewertung (KBV) des Dax zeigt, wie entscheidend es sein wird, ob der Start der Leitzinssenkungen in den USA nun ein wichtiger positiver monetärer Impuls ist, damit die US-Wirtschaft einer Rezession aus dem Weg gehen kann. Die 40 Dax-Unternehmen haben aktuell einen Buchwert von 12.300 Punkten in ihren Bilanzen stehen, so dass bei einem Dax- Niveau von 19.000 Punkten das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,55 liegt – ein recht typischer Wert in einem Umfeld mit einer globalen Konjunkturabschwächung.
Sollte der US-Notenbank eine sanfte Landung der Wirtschaft gelingen, dann dürfte sich das Dax-Kurs-Buchwert-Verhältnis in den nächsten Quartalen Richtung 1,6 bis 1,8 bewegen, was aktuell Dax-Niveaus zwischen 19.700 und 22.200 Indexpunkten entsprechen würde. Ein solches Bewertungsniveau würde aber wahrscheinlich auch voraussetzen, dass die Konjunktur in China wieder zu einem stärkeren Wachstum zurückkehren wird.
Sollte die US-Wirtschaft jedoch – ähnlich wie nach den ersten Leitzinssenkungen in den Jahren 1981, 2001, 2007 und 2019 – schließlich doch noch eine rezessive Phase durchlaufen, wäre wohl zwischenzeitlich ein Dax-Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2 bis 1,4 wahrscheinlich. Dem Dax würde in diesem Szenario wohl ein Rutsch in die Region 14.800 bis 17.300 Indexpunkte bevorstehen, so die Commerzbank. Man darf gespannt sein, wie die Sache ausgeht, wobei wir mit Blick auf die Marktaussichten trotz aller Herausforderungen vorerst weiterhin konstruktiv gestimmt bleiben.
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